Timo Glock hat beim Rennen in Malaysia am Sonntag einige durchaus interessante Fahrer und Autos hinter sich. Jenson Button, Fernando Alonso, Lewis Hamilton und Felipe Massa werden dank der Wetterkapriolen im Qualifying alle hinter ihm stehen, da er sich überraschend in Q2 fuhr, während die anderen sich verschätzt hatten oder wie Button im Kies stecken blieben. Nur weil die Vier um die WM mitkämpfen und in stärkeren Autos sitzen, wird der Virgin-Pilot aber nicht Platz machen. "Ich winke niemanden freiwillig vorbei, dafür solltet ihr mich gut genug kennen. Ich werde alles daransetzen und sie nicht kampflos vorbeilassen", sagte Glock.

Ihm war aber bewusst, dass es angesichts der Unterschiede bei den Top Speeds wohl schwierig sein dürfte, sich wirklich zu wehren. Vor allem die McLaren sind auf den Geraden sehr schnell und die Geraden in Malaysia sind lang. "Ich werde aber trotzdem versuchen, sie so lange wie möglich hinter mir zu halten", erklärte er. Gleichzeitig will er aber auch den Blick nach vorne richten, denn direkt vor ihm wird Heikki Kovalainen starten, der im Lotus die wahre Konkurrenz für Glock über die Renndistanz darstellt. "Bei Heikki muss ich schauen, dass ich nicht zu viel Zeit verliere, wenn ich kämpfe."

Punkt heißt Party

Wichtigstes Thema wird aber wohl das Wetter werden. Sollte es zum Rennstart wieder gießen, dürfte es etwas wilder im hinteren Teil des Feldes zugehen, weil die Sicht dort aufgrund der Gischt gleich null ist. Sollte es so wild schütten wie zeitweise am Samstag, rechnete Glock ohnehin nicht mit einer Startfreigabe, bei weniger schwerem Regen erwartete er einen Rennbeginn hinter dem Safety Car. Ungeachtet dessen, ein chaotisches Rennen käme Glock gerade recht. "Chaos wäre gut für uns. Wenn es Chaos gibt, wir durchfahren, ein bisschen Glück haben und vielleicht einen Punkt mitnehmen können, wäre morgen natürlich schwerer Party bei uns", sagte Glock.

Bei der Benzinmenge hatte er jedenfalls keine Sorgen, es bis ins Ziel zu schaffen. Mit dem Tankinhalt gehe es sich bei nass und trocken aus, betonte er. Lediglich im Qualifying hatte er wieder das Problem mit der Benzinannahme in schnellen Kurven bei wenig Sprit. Deswegen musste Glock wieder mit 30 Liter Benzin ausrücken, was ihm diesmal aber dank des Wetters nicht im Weg stand. Sorgen hatte er am Ende von Q1 eher, dass es abtrocknen könnte.

Nichts passiert

"Das Thema hier ist, dass es immer sehr schnell trocknet. Ich habe gehofft, dass es noch mehr regnet und die hinter mir nicht nach vorne kommen, weil sie natürlich auch im Regen deutlich schneller sind. Bei Webber war in Q3 zu sehen, dass es die letzten beiden Runden ausgemacht haben, weil er dort mit seinen Intermediates deutlich besser war. Ich hatte ein wenig Angst, dass sowas in Q1 passieren könnte. Es war aber nass, also ist nichts passiert." Dafür wird er nun aber am Sonntag einiges zu kämpfen haben.