Christian Horner wusste schon vor dem Australien-Wochenende, dass Red Bull ein gutes Auto besitzt. "Wir wussten aber auch, dass wir gute Gegner haben", betont der Teamchef. Das Ziel war einfach: Den verlorenen Sieg von Bahrain wieder gutmachen.

Dazu sind Sebastian Vettel und Mark Webber auf dem besten Weg. Vettel startet von der Pole Position, Webber direkt daneben aus der ersten Reihe. Die meisten Gedanken macht sich Horner wegen des Wetters: "Das ist die größte Variable." Es könnte teils nass, teils trocken sein und auch Thunderstorms wurden angekündigt.

Horner kennt aber ein gutes Mittel gegen die Wetterungewissheit: "Bei diesen Bedingungen ist es das beste Mittel, vorne zu stehen und freie Sicht zu haben. Dann können wir am besten reagieren." Das gelte auch für die Strategie. "Weil das Speedlimit heruntergesetzt wurde, werden die Stopps wohl etwas später kommen", glaubt Horner.

Reifen keine Gefahr

Das Team absolvierte viele Simulationen, um für alle Szenarien gerüstet zu sein. "Aber es ist schwierig, wirklich alle Möglichkeiten abzudecken. Wenn man vorne fährt, ist man in der besten Situation, um zu reagieren. Je weiter hinten man ist, desto aggressiver muss man sein."

Auch die Wahrscheinlichkeit von Safety Car Phasen beeinträchtigt in Melbourne die Strategie. Sollten einige Fahrer dann nicht stoppen, könnten sie für viele Runden zum Hindernis werden. "Das gibt sehr interessante Strategien."

Um die Reifen macht sich Horner am wenigsten Sorgen. "Der Reifenabbau ist nicht so stark wie vor zwei Wochen oder im letzten Jahr", sagt er. "Letztes Jahr waren die weichen Reifen sehr weich. Die Hinterreifen waren das größte Problem." Das sieht er in diesem Jahr nicht. Vorne und hinten gebe es keine Probleme. Als Beispiel oder Warnung schiebt er nach: "Gestern sind wir die schnellste Runde eines Long Runs am Ende gefahren."