"Es wird viele gute Teams geben. Ich weiß noch nicht, wo wir stehen werden. Ferrari muss sich erst zurückkämpfen", erklärte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo bei der offiziellen Präsentation des neuen Boliden. Erst nach dem Qualifying in Bahrain werde man wissen, wo man im Vergleich zur Konkurrenz steht. "Dieses Jahr werden die Qualifyings wirklich zeigen, wie gut die Autos sind. Wenn ich früher ferngesehen habe, habe ich mir die Qualifyings nicht angesehen", verriet der Italiener.

Mit Fernando Alonso holte sich Ferrari einen zweifachen Champion an Bord. "Wir wollten Alonso schon lange. Als im Jahr 2005 entschieden wurde, Kimi Räikkönen zu holen, war Alonso die Alternative. Er ist reif, jung und stark. Er hat zwei Titel geholt, einen davon 2006 und da hat er uns geschlagen. 2005 war die Situation anders, aber 2006 hat er Ferrari und Michael Schumacher geschlagen", erzählte Montezemolo. Der Ferrari-Präsident zweifelt nicht daran, dass man mit dem Spanier die richtige Wahl getroffen hat.

Ferrari wollte Alonso schon lange haben, Foto: Ferrari
Ferrari wollte Alonso schon lange haben, Foto: Ferrari

"Die vergangenen Wochen hat er mit seiner Arbeit begonnen. Domenicali und alle Anderen waren begeistert, denn er will mit den Ingenieuren zusammenarbeiten", erklärte Montezemolo. Mit Alonso und Felipe Massa habe Ferrari ein starkes und motiviertes Fahrergespann. Vor allem Massa sei motivierter denn je. "Das Team ist stark, motiviert und frisch. Gemeinsam mit beiden Fahrern haben wir ein unglaubliches Team", betonte der Italiener. Nach der verpatzten Saison 2009 habe Ferrari fleißig gearbeitet.

"Solche Entschlossenheit habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Das ist sehr wichtig. Unser Projekt sieht vor, dass wir ab dem ersten Rennen vorne liegen, aber die ganze WM über weiterarbeiten", verriet Montezemolo. In den vergangenen drei Monaten hat man sich hauptsächlich mit dem Auto beschäftigt, über die Zukunft nach 2010 hat man nur wenig gedacht. "2012 ist nicht weit weg, aber auch nicht direkt vor der Tür. Wir müssen über Kosten sprechen. Jedes Unternehmen muss kleiner werden und Geld sparen, aber wir als Ferrari haben der F1-Welt viel gegeben. Daher muss auch die Formel 1 Innovation bringen und hierfür muss man investieren", erklärte der frühere FOTA-Präsident.

Drei wichtige Punkte

Man habe zwar zuletzt gut mit der FIA zusammengearbeitet, aber die Formel 1 müsse sich weiter verbessern. "Wir müssen wieder die Spitze der Technik sein, die dann auch auf Autos transportiert werden kann", so Montezemolo. Drei Punkte seien dabei wichtig: 1. Man müsse den Benzinverbrauch senken, was in enger Arbeit mit der FIA passieren soll. 2. Man müsse an Glaubwürdigkeit zurückgewinnen. Die Fahrer könnten nicht am 1. November aufhören und am 1. Februar erst wieder fahren. 3. Die Urteile müssen fair sein. Die zentrale Rolle der FIA gewähre Sicherheit und die richtige Interpretation der Regeln.

"Die Regeln müssen von allen richtig interpretiert werden, deswegen müssen sie klar sein. Deswegen brauchen wir ein unabhängiges Schiedsgericht und eine passende Basis für Urteile. Wir müssen in dieser Sache mit der FIA zusammenarbeiten. Ich denke, die FIA hat ebenfalls dieses Ziel", erklärte Montezemolo. Mit dem Nachtankverbot und den schmäleren Reifen sei man schon auf dem richtigen Weg. "Im Vorjahr ist viel passiert, deswegen müssen wir zusammenarbeiten, damit es in Zukunft gut läuft. Ich denke, es war nötig, etwas Frische in die Formel 1 zu bringen", so der Ferrari-Präsident.