Die Gerüchteköche überschlagen sich: Michael Schumacher und Mercedes GP sollen sich angeblich über einen Einjahresvertrag für die Formel-1-Saison 2010 einig sein. Laut Informationen der Bild-Zeitung soll der Deal in der kommenden Woche verkündet werden - bis dahin soll Stillschweigen vereinbart worden sein. Schumachers Berater-Vertrag bei Ferrari soll aufgelöst werden. Der Rekordweltmeister hatte den Vertrag erst in diesem Jahr um drei weitere Jahre verlängert. Das Team soll ihm aber angeblich keine Steine in den Weg legen wollen.

"Die Unterschrift ist jetzt reine Formsache", sagte ein Insider der Bild. "Schumacher fühlt sich fit und gesund. Die letzten Tests verliefen komplett positiv. Er brennt auf die Rückkehr und kann die erneute Zusammenarbeit mit Ross Brawn nicht mehr erwarten." Mit Brawn gewann Schumacher bei Benetton und Ferrari WM-Titel in Serie.

Hill traut Schumacher Comeback zu

Damon Hill und Michael Schumacher haben sich in der Vergangenheit heiße Duelle auf der Rennstrecke geliefert. Während Hill als Präsident des BRDC gerade Silverstone die GP-Rechte gesichert hat, umgeben Schumacher weiterhin Comeback-Gerüchte mit Mercedes GP. Hill kann sich durchaus vorstellen, dass der Deutsche 2010 konkurrenzfähig wäre.

"Es wäre nicht falsch für Michael Schumacher zurückzukommen", schrieb Hill in seiner Kolumne in der Times. "Wenn ich mit 37 ein Rennen für Jordan gewinnen konnte, kann Michael definitiv mit 41 ein Rennen in einem Ross Brawn Auto gewinnen." Brawn habe 2009 die WM gewonnen und damit eine gute Basis für die nächste Saison. "Und wir sprechen über Michael Schumacher und keinen daher gelaufenen Scharlatan."

Offene Rechnung: Der Nacken entscheidet

Michael Schumacher und Damon Hill sind alte Rivalen., Foto: Sutton
Michael Schumacher und Damon Hill sind alte Rivalen., Foto: Sutton

Schumacher sei außergewöhnlich fit. "Er hat in seinem Leben nie etwas anderes getan - es ist das einzige, dem er sich verschrieben hat. Dass er Motorradrennen bestritten hat, zeigt, dass er noch immer den Drang nach Speed verspürt." Nur seine Nackenverletzung könnte ihn aufhalten. "Aber wenn die verheilt ist, sehe ich keinen Grund, warum er nicht fit und motiviert genug sein sollte, um weiter zu glänzen."

Hill hat auch eine eigene Theorie für Schumachers Rücktritt Ende 2006. "Ich glaube nicht, dass das so verlaufen ist, wie er es wollte", so Hill. "Ich glaube, dass er eher rausgedrängt wurde, als dass er sich dazu entschieden hat, aufzuhören." Ferrari habe eine politische Entscheidung getroffen und die Zukunft im jüngeren Kimi Räikkönen gesehen. "Das war ein etwas unbefriedigendes Ende und vielleicht hat er noch eine Rechnung offen." Ein Dementi gab es bislang weder von Schumacher noch von Mercedes.