Irgendwann kommt alles heraus, auch die Dinge, die eigentlich schon lange bekannt sind und nur mit aller größter Gewalt noch unter Verschluss gehalten werden - etwa der Wechsel von Nico Rosberg von Williams zu Mercedes GP. Dabei verriet Team-CEO Nick Fry, dass sich Rosberg schon vor der Übernahme von Brawn GP durch Mercedes mit dem Team einig war.

Umso mehr freut sich der Deutsche, dass er nun als erster Landsmann seit 1955 in einem Silberpfeil fahren wird. "Es ist fantastisch, Teil eines großen Herstellers wie Mercedes zu sein und definitiv etwas Besonderes. Es wird Zeit, dass wieder ein Deutscher in einem Silberpfeil sitzt." Mercedes GP ist somit eine Art Wunschteam. "Wenn ich die Wahl zwischen allen F1-Teams gehabt hätte, hätte ich Mercedes GP gewählt, weil es mein Traumteam ist", betonte Rosberg. "Ich wünsche mir, langfristig mit Mercedes in der F1 zu arbeiten und sehr viele Erfolge mit ihnen einzufahren."

Wie lange sein Vertrag beim neuen Team gilt, wurde nicht verraten. "Man macht in der F1 in aller Regel keine Einjahresverträge", so Norbert Haug. "Wir wollen langfristig mit Nico zusammenarbeiten, aber natürlich gibt es für beide Seiten Möglichkeiten, wenn etwas nicht erfüllt wird, das Verhältnis zu lösen." Daran möchte jetzt aber noch niemand denken. "Mein Ziel ist hoch gesteckt", kündigt Rosberg an. "Ich möchte zumindest Rennen gewinnen und dann sehen wir weiter. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir ein extrem starkes Paket haben werden."

Auch Haug blickt optimistisch auf die Zusammenarbeit mit dem Deutschen. "Ich zähle Nico zu den erfahrenen Piloten, vier Jahre F1 sind kein Pappenstil", sagte er. "Wenn es eine Teamleaderrolle geben sollte, kann Nico sie ausfüllen. Wir haben Jugend und Erfahrung zusammen und können von ihm noch eine enorme Steigerung erwarten, dabei ist er jetzt schon auf einem hohen Niveau."

Als Hauptgegner erwartet Rosberg 2010 McLaren, Ferrari und Red Bull. "Ich hätte auch Jenson [Button] gerne als Teamkollegen gehabt, insofern ist es keine Erleichterung, dass er weggegangen ist. Aber letztlich ist mir egal, wer mein Teamkollege wird." Wichtig sei nur, dass es ein Teamplayer sei, der in die Gruppe passe. "Am Mittwoch fahre ich zum ersten Mal in die Fabrik, aber ich habe schon mit Ross [Brawn] und den Ingenieuren über das neue Auto gesprochen."