Es waren durchaus geschäftige Wochen, die Nico Rosberg und Kazuki Nakajima zuletzt hinter sich gebracht haben. Der Deutsche brauchte nach dem Rennen in Brasilien aufgrund von technischen Problemen an dem Flugzeug, mit dem er reiste, etwas länger nach Hause, bevor er am Donnerstag bei einem Kart-Tag eines Williams-Sponsors dabei war. An diesem Montag ging es für ihn dann nach München, wo er einen weiteren Sponsorentermin absolvierte, bevor er nach Abu Dhabi aufbrach, wo er am Dienstag ankommt. Nakajima war lange in Japan, bevor er nach Brasilien reiste und dann weiter in seine Zweitheimat Oxford flog, wo er schon einen Monat nicht mehr gewesen war. "Es war schön, wieder zuhause zu sein, da die Reise wirklich anstrengend war. Ich hatte eine ruhige Woche, traf mich mit Freunden und verbrachte einige Zeit im Werk mit meinen Ingenieuren", erzählt er.

Und auch am Simulator wurde von beiden Fahrern fleißig gearbeitet, denn Abu Dhabi ist auch für sie neues Gebiet. Rosberg freut sich bereits auf die Strecke und ist schon gespannt auf die modernen Einrichtungen dort. "Ich habe gehört, dass das Rennen ausverkauft ist, also sollte es ein wirklich aufregendes Wochenende für die Teams und Fans werden; eine tolle Art, um das Jahr zu beenden", sagt er. Nakajima ist ebenfalls gespannt auf die neue Strecke. "Die Organisatoren haben definitiv viel Hirnschmalz in die Entwicklung der Strecke und der Einrichtungen gesteckt. Es sieht alles sehr beeindruckend aus und es scheint der perfekte Ort zu sein, um die Weltmeisterschaft zu beschließen", meint der Japaner.

Simulator hilft

Allzu viel konnten beide noch nicht über die technischen Feinheiten des Kurses sagen, Rosberg war nur glücklich, dass der Simulator von Williams ein wenig Hilfe bei der Vorbereitung bot. "Es gibt aber Dinge wie Bodenwellen und Kerbs, die man nicht genau nachstellen kann. Bremsen, Übersteuern und Untersteuern ist dafür recht ähnlich. Es ist definitiv ein Vorteil, einen Simulator wie unseren zu haben, da ich am Freitag aus der Box gehen kann und die Strecke gleich kennen werde", erklärt er. Nakajima schätzt, dass das Setup wohl in Richtung mittlerer oder hoher Abtrieb gehen wird, um auf der langen Geraden zwar nicht zu viel zu verlieren, in den engen Kurven aber schnell zu sein. "Guter Grip für die Balance und der Sand werden auch entscheidend."

Wie üblich hat sich Sam Michael bereits eingehend mit den verschiedenen Ecken des Kurses beschäftigt, um aus Ingenieurs-Sicht ordentlich vorbereitet zu sein. So braucht es nach seiner Meinung an einigen Orten gute Traktion bei niedriger Geschwindigkeit und er rechnet mit viel Untersteuern, weswegen er möglichst viel Abtrieb finden will. In der Schikane mit den Kurven acht und neun sieht er einen guten Überholpunkt, da sie am Ende einer langen Geraden liegt. Gleiches gilt für Kurve elf. Um dort nicht überholt zu werden, ist für ihn aber auch die Balance in den Kurven vor den Geraden entscheidend, da man nur so einen guten Ausgang schafft.