Ich bin jetzt seit Mittwoch früh hier in Brasilien, manche finden zwar, das ist ein bisschen knapp, aber ich habe bisher keinerlei Probleme mit der Zeitumstellung, das passt alles. Von Japan zurück, nach den zwei Wochen in Asien, da war es etwas schwieriger, da habe ich zwei oder drei Tage schon ein bisschen gekämpft. Am Mittwoch Abend war ich dann in einer dieser typischen brasilianischen Churrascarias essen - das war wirklich klasse, ich bin ja schon ein bisschen ein Fleischfan, da war ich so richtig in meinem Element.

Neu ist bei mir hier in Brasilen nur mein Helm, ich habe wieder ein neues Design, mit kleinen Kristallsteinchen besetzt - Bell wollte wieder etwas Neues machen. Aber damit niemand auf falsche Ideen kommt: Das sind keine echten Diamanten... Die Grundfarbe oben ist jetzt das Gold von Toro Rosso, das passt gut zum Auto. Ich bin da nicht abergläubisch, öfter mal das Design zu wechseln, ich muss nicht immer mit dem gleichen Helm fahren, um mich wohlzufühlen...

Keine Neuerungen am Auto

Dafür haben wir am Auto hier keine großen Neuigkeiten mehr, aber wir haben ein gutes Auto, das hat man ja in Suzuka gesehen, was uns das dortige neue Paket gebracht hat - und diese Chance wollen wir jetzt hier nutzen. Es hätte ja eigentlich schon in Japan funktionieren können und müssen. Es war dort natürlich ärgerlich, kein zählbares Resultat zu holen, wenn man ein gutes Auto hat, aber wir hatten halt von Anfang an im Rennen dieses Kupplungsproblem, da konnte man nicht viel machen.

Hier muss es aber endlich klappen, ich will auf jeden Fall endlich wieder einmal in die Punkte. Wir haben auch noch zwei gute Motoren, das ist wichtig jetzt in der Endphase, wo da einige zu kämpfen haben. Es sollte also gut passen, ich habe sehr viel Vertrauen, dass es dieses Wochenende wirklich klappt. Eigentlich sollte das Auto hier genauso gut passen wie in Suzuka, es ist fast das gleiche Abtriebslevel, mit dem wir hier fahren, und die großen Teams haben hier auch keine neuen Updates mehr gebracht, ich sehe also nicht, warum wir im Vergleich langsamer sein sollten als dort.

Schnell die Strecke lernen

Sebastien Buemi hat mal wieder ein neues Helmdesign., Foto: Sutton
Sebastien Buemi hat mal wieder ein neues Helmdesign., Foto: Sutton

Die Strecke hier in Interlagos kenne ich von meinem Einsatz hier im letzten Jahr als Fahrer des Medical Cars - aber im Formel 1 ist das natürlich alles schon ziemlich neu und anders. Aber auch im Simulator war ich letzten Donnerstag unterwegs, das ging gut, und wir haben auch vier Stunden Freies Training, da mache ich mir keine allzu großen Sorgen. Suzuka habe ich schnell gelernt, obwohl die Strecke dort als sehr schwierig gilt.

Interlagos ist eine alte Strecke mit vielen historischen Rennen, weil es auch oft das Saisonfinale war. Andererseits ist der Kurs seit letztem Jahr neu asphaltiert, dadurch gibt es weniger Bodenwellen, das sollte unserem Auto entgegen kommen. Dass die Strecke gegen den Uhrzeigersinn führt, belastet sicher die Halsmuskeln ein bisschen mehr, aber wir sind schließlich alle gut trainiert, und wenn es wirklich mal ein kleines Problem gibt, dann kann man sich notfalls gerade in der letzten schnellen Kurve immer noch mit dem Helm ein bisschen anlehnen... Ich freue mich jedenfalls schon richtig auf das Wochenende - die kurze Pause zu Hause war zwar auch ganz schön, aber jetzt wird es Zeit, dass es wieder losgeht.