Erst blamierte sich Luca Badoer, jetzt bekleckert sich auch Giancarlo Fisichella nicht gerade mit Ruhm: Da meldet der nach seinem Ungarn-Unfall wieder immer besser in Form kommende Ferrari-Stammpilot Felipe Massa immer deutliche Ansprüche an, sein Cockpit bei Ferrari vielleicht doch noch zumindest beim letzten Rennen des Jahres in Abu Dhabi wieder zurückzubekommen.

Massa hat Ferrari wissen lassen, dass er sich absolut fit fühlt, spätestens dann wieder einzusteigen. Der Brasilianer trainiert derzeit zweimal täglich in Sao Paulo im Fitnessstudio, um seine körperliche Verfassung wieder aufzubauen, fuhr auch an diesem Wochenende ganz privat schon wieder die ersten Runden im Kart - und auch Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali bestätigte in Singapur, dass Massa wohl sehr bald wieder bei Ferrari im Simulator sitzen wird.

Was sagen die Ärzte?

Massas persönlicher Leibarzt Dr. Dino Altmann, der den Brasilianer seit dem Unfall in Ungarn Ende Juli in seinem Genesungsprozess ständig begleitet, betont, dass eine Rückkehr auch noch von der Zustimmung der FIA-Ärzte abhänge. "Bis jetzt gibt es da noch kein Datum, wann wir die Untersuchungen machen werden, weil wir auch noch nicht wissen, was sie da alles genau haben wollen und verlangen - da müssen sich die Ärzte dort erst einmal einigen." Er betont aber auch, dass weder Massa noch Ferrari unter besonderem Druck stünden, die Rückkehr jetzt extrem zu beschleunigen - und meint, er kenne die Einstellung des Teams nicht genau...

Tatsache ist: Zweifel, dass Massa nach seiner Rückkehr ins Cockpit wieder ganz der Alte sein wird, scheint es bei der Ferrari-Teamführung auf Grund aller medizinischen Erkenntnisse, die man hat, nicht zu geben. Die Frage ist: Will man ihn dann trotzdem auf jeden Fall 2009 noch einmal fahren lassen, auch in einem Auto, dass bis Saisonende angesichts der komplett eingestellten Weiterentwicklung immer weniger konkurrenzfähig sein wird, oder glaubt man, dass das vielleicht vor allem psychologisch eher kontraproduktiv wäre?