Als die Wintertestfahrten Mitte November in Barcelona ihren Anfang nahmen, weilten die meisten F1-Stars noch im Urlaub, um sich von der harten Saison 2008 zu erholen. An ihrer Stelle waren größtenteils die Testpiloten der Teams im Einsatz. In dieser Woche kehren Kimi Räikkönen, Fernando Alonso und Heikki Kovalainen zurück. An der Spitze wirkte sich dies jedoch nicht aus: wie in Barcelona fuhren die Toro Rosso die schnellsten Zeiten.

Sebastien Buemi brannte mit 1:18.742 Minuten die schnellste Zeit des zweiten Testtages auf den spanischen Asphalt. Bereits am Montag hatte Williams-Tester Dani Clos die Testwoche mit einem Exklusivtest eröffnet. Der Spanier war jedoch fast vier Sekunden langsamer als Buemi am Dienstag. Platz 2 ging ebenfalls an einen STR-Piloten: Sebastien Bourdais fuhr seine schnellste Runde gut eine halbe Sekunde langsamer als Buemi, aber immer noch mehr als acht Zehntel schneller als der beste Verfolger.

Die Testarbeit teilten die beiden Sebastiens so auf: beide arbeiteten am Setup, Buemi probierte zudem verschiedenen Aerodynamiklösungen. Am verregneten Nachmittag verglichen sie den diesjährigen Regenreifen mit einem Entwicklungsreifen für 2010. Am Mittwochnachmittag übernimmt Takuma Sato das Auto von Bourdais, um den Test abzuschließen.

McLaren & Ferrari als Verfolger

Am Nachmittag wurde es nass., Foto: Bumstead/Sutton
Am Nachmittag wurde es nass., Foto: Bumstead/Sutton

Die Verfolgerrolle kam am Dienstag McLaren Mercedes zu. Das Testfahrerduo Gary Paffett und Pedro de la Rosa belegte die Plätze 3 und 4, noch vor Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, der den ersten Testtag des Winters absolvierte. Dem Finnen fehlten jedoch anderthalb Sekunden auf die Bestzeit des Ferrari gepowerten Toro Rosso. Bei McLaren arbeitete de la Rosa mit einem aerodynamisch modifizierten MP4-23A am Setup für 2009, Paffett probierte derweil mit einem KERS-Auto die verschiedenen Boostlevel. Am Mittwoch bekommt Heikki Kovalainen seinen ersten Test mit dem KERS-Auto. De la Rosa setzt unterdessen die Aerodynamiktests mit einem noch einmal veränderten Auto fort.

In der Ferrari-Box standen zwar zwei F2008, gleichzeitig eingesetzt wurde aufgrund des Testlimits aber immer nur ein Exemplar. Felipe Massa kommt somit erst am Mittwoch zum Zug. Das Hauptprogramm von Räikkönen bestand aus Zuverlässigkeitsarbeiten am Motor, der im nächsten Jahr viel länger durchhalten muss, Tests der neuen Slicks und Setuparbeiten.

"Ich bin froh, wieder im Auto zu sitzen", sagte Räikkönen. "Es ist schade, dass es am Nachmittag so stark geregnet hat, ansonsten hätten wir noch einige Dinge testen können, mit denen wir in der letzten Saison Probleme hatten."

KERS und kein KERS

BMW Sauber packet wieder die neuen Flügel aus., Foto: Bumstead/Sutton
BMW Sauber packet wieder die neuen Flügel aus., Foto: Bumstead/Sutton

Hinter Räikkönen belegte Nick Heidfeld Platz 6 vor Kazuki Nakajima, der die einzigen beiden roten Flaggen des Tages heraufbeschwor. Nachdem sich der schwere Morgennebel gegen 11:00 Uhr gelegt hatte, setzte Nakajima direkt seinen Williams ins Kiesbett. Am Nachmittag blieb er nochmals stehen. Kurz darauf begann es zu allem Überfluss auch noch stark zu regnen, was die Testpläne der Teams durcheinanderbrachte. Die Zeitenliste komplettierten Nelsinho Piquet und Christian Klien im zweiten BMW Sauber-Boliden.

Die Weiß-Blauen waren erneut mit den F1.08B-Autos unterwegs, die an das neue Reglement angepasst sind. Klien nahm dabei im KERS-Auto Platz, das er auch schon beim Großteil der KERS-Tests gefahren ist. Allerdings wurde sein Testprogramm von einem unplanmäßigen Motorwechsel behindert. Der Österreicher blieb mit dem F1.08B-KERS neben der Strecke liegen, als ein Sensor ein mechanisches Problem vermeldete. Insgesamt kam er so nur auf 15 Runden.

Heidfeld arbeitete derweil am Aufhängungssetup und dem neuen Aerodynamikpaket. "Wir haben das mechanische Setup des Autos auf Grundlage der Daten vom Barcelona-Test verändert und das war ein Schritt in die richtige Richtung", sagte Heidfeld.

So fasste auch Piquet seinen Testtag auf, an dem er vor allem an den Reifen, dem Motor und der Aerodynamik für 2009 arbeitete. "Es war ein guter Tag und wir haben trotz der Schauer viele Runden zurückgelegt", bilanzierte er. Mit 124 Umläufen war er der fleißigste der Aktiven.