Die schnellen Strecken sollten Ferrari liegen. Das hatten die Roten in den letzten Wochen gebetsmühlenartig in alle Welt gesandt. Am Donnerstag stimmte auch Fernando Alonso in seiner einzigen Meinungsäußerung des Tages in den italienischen Reigen mit ein: Ferrari werde in der Türkei nur schwer zu schlagen sein. Wenn man das 1. Freie Training als Maßstab heranzieht, was man normalerweise nicht sollte, dann scheint die rote Prophezeiung aufzugehen: Kimi Räikkönen und Felipe Massa geben den Ton an.

Eins Komma zwei Sekunden fehlen Fernando Alonso als bestem Verfolger auf die Bestzeit des Finnen, selbst Massa hat als Zweiter schon vier Zehntel Rückstand auf seinen Teamkollegen. Ferrari fuhr am Morgen in einer eigenen Welt - aus wie viel Sprit diese bestand, wissen aber nur die Italiener selbst. Lewis Hamilton rundete das silberne Bild als zweite Kraft auf Rang 4 ab. Allerdings gab es auch leichte Sorgenfalten beim Briten. Er musste das Ende des Trainings wegen eines Kupplungsproblems in der Box verfolgen.

Hinter den beiden Top-Teams führt Heikki Kovalainen das enge Mittelfeld an. Die Plätze 6 und 7 gingen an zwei Deutsche: Nico Rosberg und Ralf Schumacher, der damit den Aufwärtstrend seines Teams bestätigte. Auch vor der Sommerpause ließen sich die Weiß-Roten des Öfteren unter den Top-8 der Trainingszeiten blicken. In Istanbul verbuchten Schumacher und Jarno Trulli auch die spannendsten Aktionen des Vormittags auf ihren Konten: Jarno legte einen, Ralf gleich zwei Dreher auf den Asphalt.

Die BMW Sauber hielten sich am Morgen noch zurück. Nick Heidfeld belegte Platz 9, Robert Kubica wurde Elfter. Die restlichen deutschsprachigen Piloten fanden sich im Hinterfeld wieder. Alexander Wurz wurde mit fast drei Sekunden Rückstand 18., Sebastian Vettel und Adrian Sutil reihten sich hintereinander auf den Rängen 20 und 21 ein.