Nur noch einmal steigt Michael Schumacher an einem Rennwochenende in ein F1-Auto. Bevor der siebenfache Weltmeister in der kommenden Woche seine letzte Dienstreise als Ferrari-Pilot nach Sao Paulo antritt, absolvierte er heute seinen vorletzten F1-Testtag im südspanischen Jerez de la Frontera. Dabei setzten die Roten ihren Höhenflug vom Vortag fort: Diesmal zerschmetterte Schumacher die Rundenzeiten der Konkurrenz und war sogar eine Sekunde schneller als sein Teamkollege Luca Badoer auf Rang 2.

Während der Deutsche an der Reifenwahl für den Brasilien GP arbeitete, testete Badoer neue Komponenten. Dabei löste der Italiener gleich zwei rote Flaggen aus. Die einzige weitere Testunterbrechung des Tages beschwor Robert Kubica im einzigen BMW Sauber herauf. Der Pole blieb in der Michelin-Kurve liegen. Dennoch fuhr er die drittschnellste Zeit. Hierbei wechselte er zwischen den Chassis 06 und 07 hin und her. Seine schnellste Rundenzeit erzielte er in Chassis 07 am Vormittag. Darin absolvierte er Tests kleinerer neuer Teile für das kommende Jahr. Am Nachmittag fuhr er mit Chassis 06 Reifen- und Getriebetests.

Für McLaren Mercedes griffen heute Pedro de la Rosa und Lewis Hamilton ins Lenkrad. Sie reihten sich hinter Kubica auf den Rängen 4 und 5 der Zeitenliste ein. Hamilton war schon gestern in Jerez aktiv, wo er einen 50 Kilometer Shakedown für die beiden richtigen Testtage absolvierte. Während sich der Brite weiter an sein Arbeitsgerät anpasste, absolvierte de la Rosa Motorentests.

Die letzten vier Ränge der Zeitenliste teilten sich die Toyota- und Williams-Piloten auf. Bei den Weiß-Roten war das scheidende Testduo Ricardo Zonta und Olivier Panis im Einsatz. Der Brasilianer arbeitete an den Reifen für das letzte Rennen in Interlagos und erlebte einen "richtig positiven" Tag. "Die Streckenbedingungen haben sich heute im Laufe des Tages verändert", konstatierte Zonta. "Wenn wir am Morgen mit neuen Reifen gefahren wären, hätten wir eine bessere Rundenzeit erzielen können." Panis sammelte derweil Daten, welche die Ingenieure in der Fabrik zur Auswertung der Rennstrategie benötigten. "Das war ein ziemlich normaler Tag für mich", fasste der Franzose zusammen. Bei Williams drehte sich wieder einmal alles um den neuen Toyota-Motor. Neben Alexander Wurz war erneut Narain Karthikeyan im Einsatz.