Der Titelkampf hat Asien erreicht - in China startete die Formel 1 in ihr drittes Rennwochenende auf dem Shanghai International Circuit und das drittletzte Rennen dieser Saison, was gleichbedeutend ist mit dem drittletzten Rennen von Michael Schumacher.

Dieser ließ sich wie gewohnt erst 5 Minuten vor dem Ende des Trainings auf der Strecke sehen. Sein Titelrivale Fernando Alonso hatte zu diesem Zeitpunkt zwar auch schon im Auto Platz genommen, stieg kurz darauf aber wieder aus und schloss das 1. Training ohne eine absolvierte Runde ab. Dafür sorgte er schon am Donnerstag mit seinem neuen Look samt Zorro-Bart für Aufsehen. Schumacher musste sich derweil mit der viertbesten Zeit begnügen - wobei er aber sowohl auf seiner schnellen Runde als auch auf seiner Auslaufrunde einige haarige Momente mit anderen Piloten hatte.

Während sich die Fahraction auch im Reich der Mitte arg in Grenzen hielt, gab es abseits des altbekannten Rundengeizes einige Neuerungen zu bestaunen. So zum Beispiel zwei neue Lackierungen: die Alternativ-Tabakversion von Honda, die den RA106 in Weiß und Blau taucht, sowie die neue orange Lackierung des Spyker MF1 Teams. Apropos Spyker: Bei den neuerdings Niederländern debütierte der Franzose Alex Premat als dritter Mann neben Christijan Albers und Tiago Monteiro. Am Freitag oder Samstag soll es sogar noch mehr News geben: Neben der Vertragsverlängerung mit Albers soll auch der Motorenpartner für 2007 bekannt gegeben werden - zur Diskussion stehen Cosworth und Ferrari.

Das zweite Debüt gab es bei Red Bull: Nach der Beförderung von Robert Doornbos zum Stammpiloten übernahm der Deutsche Michael Ammermüller den dritten RB2. Sein Einstand verlief mit Platz 9 bis auf eine Situation relativ unspektakulär - zur Mitte des Trainings fabrizierte er allerdings den ersten Dreher der Session. Damit war er aber in bester Gesellschaft: Auch Vizeweltmeister Kimi Räikkönen leistete sich kurz vor Ende einen High-Speed-Dreher. Alle Christian Klien-Fans dürften sich ob der frühen Stunde in Europa die Augen gerieben haben: Saß der Österreicher etwa doch im Cockpit? Nein, Ammermüller fuhr mit dem Helm des Vorarlbergers, da sein neuer Kopfschutz noch nicht einsatzbereit war.

Ach ja: Die 1. Freitags-Bestzeit in Shanghai ging an den einzigen aktiven Österreicher Alexander Wurz. Nur 0,017 Sekunden dahinter reihte sich Anthony Davidson auf Platz 2 ein. Bester Stammpilot war Jenson Button auf Platz 3. Der Bestzeithalter der letzten drei Freitagstrainings, Sebastian Vettel, begnügte sich heute mit Rang 7.