Zunächst war es sonnig, dann bewölkt, dennoch blieb der erste Testtag vor dem Großen Preis von Italien für alle 15 anwesenden Fahrer trocken. Bis auf McLaren, Super Aguri und Red Bull waren bereits heute alle Rennställe im königlichen Park zu Monza vertreten. Die Bestzeit ging gleich in doppelter Ausführung an die Lokalmatadoren: der frisch gebackene GP-Sieger Felipe Massa fuhr anderthalb Zehntel schneller als sein Testteamkollege Luca Badoer. Die schnellsten Zeiten des Tages wurden am Nachmittag erzielt, als die neu asphaltierten Stellen in der zweiten Lesmo und nach der Ascari-Schikane mehr Grip boten.

Die beiden Ferrari-Piloten konzentrierten sich vor allem auf Reifen- und Setuptests und unterzogen ihre Motoren einem Ausdauertest. Zudem arbeitete man an der Low-Downforce-Aerodynamik, die in Monza zum ersten Mal zum Einsatz kommen wird. Am Mittwoch wird Luca Badoer von Michael Schumacher abgelöst.

Hinter den beiden Roten platzierte sich Mark Webber auf dem dritten Platz der Zeitenliste - jedenfalls wenn man nach der Zeitmessung des Williams-Teams geht. Da es bei den Monza-Tests keine offizielle Zeitnahme gibt, variieren die Rundenzeiten wieder einmal fröhlich, weshalb auch Giancarlo Fisichella auf einigen Ausdrucken als Zweiter aufscheint.

Wichtig ist ohnehin nur eins: Renault begann einen intensiven Reifentest für Michelin und testete neue Fahrzeugentwicklungen, die den Verlust der Masse-Dämpfer ausgleichen sollen. Allerdings gab es zwei Rückschläge: Sowohl Fisichella als auch Noch-Testfahrer Heikki Kovalainen erlitten jeweils einen mechanischen Defekt. Der Finne belegte am Ende des Tages den 6. Rang - oder auch nicht.

Mark Webber, der egal welche Zeitenliste man anschaute, schnell unterwegs war, testete die Bridgestone-Reifen für den Italien GP. Die gleiche Arbeit erledigte Alex Wurz, der allerdings nicht ganz so schnell unterwegs war und von der Williams-Ergebnisliste als 11. geführt wurde.

Bei Honda gab in Abwesenheit der Stammpiloten Anthony Davidson den Ton an. Der Brite arbeitete an der Aufhängung und den Reifen und wurde dabei von James Rossiter unterstützt, der vor allem am Setup und der Aerodynamik für Monza arbeitete. Am Mittwoch wird Rubens Barrichello die Ehre zuteil den neuen 2007er Honda-Motor zum ersten Mal auf einer Rennstrecke zu befeuern. Die Japaner wollen diesen bereits in diesem Jahr einsetzen, um für die Motoreneinfrierung gerüstet zu sein.

Toyota setzte auf eine Mischung aus Stamm- und Testfahrer. Neben Jarno Trulli kam deshalb Olivier Panis zum Einsatz. "Das Auto funktionierte gut und mir gefiel die Balance des Aero-Pakets", bilanzierte Lokalmatador Trulli. Auf dem Programm standen für ihn Reifentests und Arbeiten an der Bremsstabilität. "Man kann hier den Unterschied zwischen einem V8 und einem V10 spüren", sagte er nach seiner ersten Ausfahrt mit dem neuen Low-Downforce-Paket in Kombination mit einem Achtzylinder. "Wir haben knapp 30 km/h weniger Top-Speed."

Olivier Panis hatte hingegen mit einem "kleinen mechanischen Problem" zu kämpfen und konnte deshalb am Ende des Tages nur einmal mit weichen Reifen auf die Strecke gehen. "Das war schade, denn unser Auto könnte schneller fahren", klagte er.

Bei Sebastian Vettel gab es auch bei seinem zweiten Testeinsatz für BMW Sauber nichts zu klagen. Der 19-jährige spulte ganze 92 Runden ab und belegte Rang 8 der Williams-Zeitentabelle. Sein Testtag bestand aus Long Runs, um sich an die Low-Downforce-Konfiguration zu gewöhnen, und Setuparbeiten. Am Nachmittag fuhr er auch ein kleines Reifenprogramm. Nick Heidfeld konzentrierte sich unterdessen auf Aerodynamik-Tests, Motorarbeiten und Reifentests für Michelin. Am Mittwoch wird Vettel von Robert Kubica abgelöst. Dann stehen weitere Setup- und Reifentests an.

Alles andere als gut verlief der Dienstag für Sakon Yamamoto. Der Super Aguri-Pilot schaffte keine komplette Runde, da eine lose Schraube einen Reifenschaden verursachte. "Unser Programm wurde heute von einigen Problemen aufgehalten", gestand Technikchef Mark Preston. "Morgen wird Sakon am Vormittag und Takuma Sato am Nachmittag aktiv sein."