Das Chaos vor dem Qualifying war fast noch spannender als die drei Qualifying-Abschnitte. Aber zunächst die Fakten: Fernando Alonso und Michael Schumacher erhielten von den Rennstewards je zwei Sekunden Zeitstrafe auf ihre jeweils schnellste Runde aufgebrummt, da sie im Freien Training unter gelben beziehungsweise roten Flaggen überholt respektive im Falle von Alonso auch Robert Doornbos nicht ganz fair gegrüßt haben. Die Ausgangsposition für das Qualifying war dadurch natürlich stark verschlechtert. Am Ende reihten sie sich auf den Startplätzen 11 und 15 ein.

Die Pole ging jedoch nicht wie erwartet an den zweiten Ferrari-Piloten Felipe Massa. Stattdessen erkämpfte sich Kimi Räikkönen nach Hockenheim seine zweite Pole Position innerhalb einer Woche. Allerdings hat er diese weniger gewonnen, als sie Massa wegen vieler Fehler auf seiner letzten Runde verloren hat.

Session 1: Kampf gegen die Strafe

In den ersten 15 Minuten hatten die beiden Bestraften noch keine Mühe den Sprung in die nächste Runde zu vollziehen. Fernando Alonso setzte schon zur Sessionmitte eine zwischenzeitliche Bestzeit, die ihm aber noch nicht zum Weiterkommen reichte. Michael Schumacher machte es nicht ganz so spannend. Er ging erst in den letzten fünf Minuten auf die Strecke, ließ es dann aber krachen: In 1:19.440 Minuten fuhr er die bis dahin schnellste Zeit des Rennwochenendes!

Für Alonso hieß es hingegen mit dem Ablaufen der Zeit noch einmal Anlauf nehmen. Seine 1:19.793 Minuten brachten ihn aber in allerletzter Sekunde noch in die zweite Session. In den Ergebnislisten wurden sie letztlich hintereinander auf den Rängen 13 und 14 geführt.

Dennoch verlief die erste Viertelstunde nicht ohne prominentes Opfer: Nico Rosberg scheiterte als 18. schon in Session 1. Neben dem Williams-Fahrer schieden auch Liuzzi, Speed, Sato, Albers und Yamamoto aus.

Session 2: Keine Chance gegen die Strafe

In der 2. Session wurde der Kampf um den Einzug in die nächste Runde aber zur "Mission Impossible". Die Zeitstrafen nahmen beiden Titelanwärtern die Chance auf eine Top10-Startplatzierung. Nichtsdestotrotz zeigte Michael Schumacher was in seinem Ferrari steckt: In 1:18.875 Minuten fuhr er die klare Bestzeit des zweiten Abschnitts, scheiterte aber um sechs Zehntel an der Hürde zu Platz 10.

Mit Schumacher und Alonso, der immerhin in der unbereinigten Zeitentabelle noch Zweiter wurde, schieden Monteiro, Klien, Coulthard und Heidfeld aus. Der zweite BMW-Sauber-Pilot Robert Kubica schaffte hingegen den Sprung unter die letzten Zehn.

Die bereinigte Bestzeit sicherte sich nach Abzug der Strafen Ferrari-Mann Felipe Massa vor Kimi Räikkönen und den beiden Honda-Piloten Rubens Barrichello und Jenson Button.

Session 3: Massa verschenkt die Pole

Mit einem etwas ungewohnten Feld ging es in die letzten 15 Minuten - mit dabei waren: Massa, Räikkönen, Barrichello, Button, de la Rosa, Webber, Fisichella, Trulli, R. Schumacher und Kubica.

Der erste Schlagabtausch ging wie erwartet an Felipe Massa, der Brasilianer setzte sich gegen seinen Landsmann Rubens Barrichello und die beiden McLaren durch. Drei Minuten vor dem Ende ging es dann noch einmal an die Box neue Reifen fassen.

Wie im ersten Versuch machte Massa aber auch beim zweiten Anlauf einen Fehler in der ersten Kurve - seine Zeit konnte er mit so vielen Fehlern nicht mehr verbessern. Ganz anders Kimi Räikkönen: Der Finne fuhr in 1:19.599 Minuten vor Massa auf Platz 1. Rang 3 ging an Rubens Barrichello vor seinem Teamkollegen Jenson Button, der allerdings wegen seines Motorwechsels 10 Startplätze verliert.

Startaufstellung: Wieder Silber vor Rot

Am zweiten Wochenende in Serie steht ein silbernes vor einem roten Auto in der ersten Startreihe. Diesmal ist es aber Felipe Massa, der neben Pole-Setter Kimi Räikkönen ins Rennen startet. Die zweite Reihe belegen Rubens Barrichello und der zweite McLaren-Pilot Pedro de la Rosa.

Dahinter starten Mark Webber und Ralf Schumacher aus Reihte 3 und Giancarlo Fisichella sowie Jarno Trulli aus der italienischen vierten Startreihe. Die Top10 runden Debütant Robert Kubica und Nick Heidfeld ab. Michael Schumacher startet dahinter neben David Coulthard von Rang 11. Sein Titelrivale Fernando Alonso beginnt den Grand Prix von Ungarn auf Platz 15. Direkt vor dem Spanier gehen Christian Klien als 13. und Jenson Button, der wegen eines Motorwechsels zehn plätze verlor, als 14. ins Rennen.

In der letzten Startreihe steht auch einer, der seinen Motor wechseln musste. Christijan Albers wird sich beim Start mit Sakon Yamamoto darum streiten, wer das Schlusslicht des Feldes bilden muss.