Die dritte Qualifying-Session von Ungarn fand ohne Michael Schumacher statt. Nachdem er eine zwei Sekunden-Strafe für Überholen unter roter Flagge erhalten hatte, schaffte er es nicht, die Strafe mit einer Superrunde zu bezwingen. Am Ende fehlten ihm sechs Zehntel auf das rettende Ufer - nichtsdestotrotz war seine Runde die schnellste des Wochenendes.

"Das man eine gewisse Wut mit sich trägt, ist glaube ich selbstverständlich", sagte er über die Zusatzmotivation auf seiner Runde. Zum Flaggenvorfall am Morgen wollte er nichts sagen. "Seit mir nicht böse, aber die Bilder sprechen eine eindeutige Sprache", so Schumacher über jenes Bildmaterial, das offiziell noch nicht vorliegt. "Man muss sie zwar erklären, aber dann versteht man sie." Das klingt so, als ob er die Strafe als zu hart einstuft. Trotzdem gestand er: "Ich habe sicher einen großen Beitrag dazu geleistet, dass ich überhaupt in diese Situation gekommen bin." Ein wirkliches Schuldeingeständnis ist dies allerdings nicht. Das übernahm jedoch Ross Brawn für ihn: "Es ist wahrscheinlich einfacher mit Michael zu sprechen, aber er hat eben einen Fehler gemacht."

Was ist nun für ihn im Rennen drin? "Ungarn ist nicht gerade zum Überholen geeignet, aber wir werden versuchen nach vorne zu kommen - auch Monaco ist keine Strecke, die für Überholmanöver bekannt ist und selbst da hat es geklappt", gibt sich der Ex-Champion kämpferisch.

Das Gute an seinem Qualifying war, dass er einige Plätze vor Alonso steht. "Außerdem stehe ich auf der besseren, sprich sauberen Seite, das kann nicht schaden und somit sollten Punkte auf jeden Fall drin sein, ob wir auch noch aufs Podium fahren können, lässt sich nicht sagen." Der Titelkampf sei auf alle Fälle weiterhin "sehr offen" - "jetzt müssen wir abwarten wie es morgen nach dem Rennen aussieht".