Wenn Michael Schumacher sich erst eine Viertelstunde vor dem Ende des 1. Freien Trainings an den Ferrari-Kommandostand begibt und dort bis zum Schluss einen Plausch mit Ross Brawn führt, wissen alle Eingeweihten: Der Rundengeiz geht auch in Hockenheim wieder um.

Während Schumacher und sein Teamkollege Felipe Massa dem trüben badischen Wetter in der Box entflohen und keine Runde drehten, setzten die Rivalen von Renault in den letzten Minuten immerhin eine erste Duftmarke: Platz 7 für Alonso.

Die Bestzeit ging wie üblich an einen Freitagstesterfahrer: Alexander Wurz fuhr in 1:16.349 Minuten die schnellste Runde des Morgens. Knappe zwei Zehntel dahinter reihte sich Anthony Davidson vor Robert Kubica und dem besten Stammpiloten Jenson Button ein. Die Plätze 4 und 6 gingen an Robert Doornbos und Rubens Barrichello. Die Top10 komplettierten Alonso, Jani, Fisichella und Coulthard. Knapp außerhalb der besten Zehn reihte sich Markus Winkelhock als Elfter ein.

Der Rundengeiz Auch in Hockenheim blieben die wenigen Fans auf den leeren Tribünen des Motodroms nicht vom gefräßigen Rundengeiz verschont. Selbst nach einer halben Stunde hatten sich gerade einmal 13 der 28 Piloten auf die Strecke gewagt, nur 8 davon erzielten auch eine Rundenzeit.

Die Zwischenfälle Das 1. Freie Training begann mit qualmenden Reifen: Neel Jani und Robert Doornbos ließen ihre Michelins lange stehen, der Niederländer drehte in seinem RB2 sogar eine kleine Pirouette. Den einzigen härteren Einschlag der ersten Trainingsstunde erlebte Nico Rosberg, dessen FW28 zwei Minuten vor dem Ende überraschend nach links abbog. Der Deutsche entkam jedoch einem heftigeren Unfall. Genauso schlecht endete das Training für Christijan Albers: Sein M16 gab kurz nach dem Rosberg-Unfall deutliche Rauchzeichen von sich.