In Abwesenheit von Ferrari und McLaren setzte sich Renault nicht wie erwartet an die Spitze der Zeitentabelle von Monza. Nach Fisichellas Bestzeit vom ersten Testtag wurde der Italiener am Mittwoch gleich von drei unerwarteten Fahrern überflügelt: Jacques Villeneuve, Nico Rosberg und Nick Heidfeld belegten im Abstand von maximal anderthalb Zehnteln die Ränge 1 bis 3.

Mit 125 Runden absolvierte Villeneuve zudem die meisten Umläufe auf dem Autodromo Nazionale di Monza. Mit den Plätzen 1 und 3 bestätigten die Weiß-Blauen ihren Aufwärtstrend von Silverstone und lieferten ihren Kritikern auf dem letzten richtigen High-Speed-Kurs des Rennkalenders noch einmal etwas mehr Diskussionsstoff - denn viele erklären den Leistungssprung von BMW Sauber mit dem neuen flexiblen Aerodynamikpaket...

Der einzige Wehrmutstropfen war ein mechanisches Problem am F1.06 von Nick Heidfeld. Dieser hatte bis zu seinem Problem am Vormittag Reifentests bestritten. Nach der Mittagspause arbeitete er an Startübungen, den Elektroniksystemen und der Vorderachse. Villeneuve konzentriere sich derweil auf Setuparbeiten und die Motorenkühlung. Morgen wird Robert Kubica das Auto von Nick Heidfeld übernehmen und den Test zusammen mit Jacques abschließen.

Das Renault-Duo Giancarlo Fisichella und Heikki Kovalainen absolvierte die beeindruckende Gesamtrundenzahl von 209 Umläufen. Fisichella arbeitete am Setup für Kanada sowie Motorentwicklungen. Am Nachmittag standen Reifentests für den US Grand Prix auf dem Programm. Kovalainen verfolgte fast das gleiche Programm: Sein Hauptaugenmerk lag auf der Reifenabnutzung. Vor der Mittagspause löste der Finne jedoch eine rote Flagge aus.

Hinter den beiden Renault reihten sich die zwei Honda-Piloten Anthony Davidson und Jenson Button auf den Rängen 6 und 7 ein. Trotz 123 absolvierter Runden erlebte Button keinen perfekten Tag: Am Spätnachmittag hatte der Brite einen massiven Motorschaden an seinem Honda-Achtzylinder. Danach brauchten die Streckenposten fast 20 Minuten, um die Strecke zu reinigen.

Die Top10 der Zeitenliste komplettierten Alex Wurz, Scott Speed und David Coulthard. Außerhalb der besten Zehn landeten die beiden Toyota-Stammfahrer: Jarno Trulli wurde 11., Ralf Schumacher belegte Platz 12. Der Italiener verursachte zwei rote Flaggen - eine durch einen technischen Defekt und eine durch einen Ausflug ins Kiesbett in der zweiten Schikane. Für zwei weitere Testunterbrechungen sorgten die beiden Red Bull-Piloten Robert Doornbos und David Coulthard. Doornbos und STR-Kollege Tonio Liuzzi bildeten auch die Schlussslichter der 14 Fahrer umfassenden Zeitentabelle.