Mit einer Bestzeit von Michael Schumacher konnte man angesichts des aktuellen Kräfteverhältnisses rechnen. Aber Nick Heidfelds zweitschnellste Runde der dritten Trainingsstunde war schon eine kleine Überraschung. Allerdings bestätigte der Mönchengladbacher damit die Freitagsbestzeit von BMW Sauber-Tester Robert Kubica. Mit den Weiß-Blauen ist in Silverstone also zu rechnen - zumindest was die Punkteränge angeht.

An der Spitze liegen dennoch Renault und Ferrari: Hinter den beiden Deutschen platzierte sich Felipe Massa im zweiten Ferrari auf Rang 3. Allerdings wurde der Brasilianer im Verkehr aufgehalten - sonst hätte er sogar Bestzeit fahren können.

Ebenfalls gut unterwegs war Kimi Räikkönen, der in den Schlusssekunden auf Rang 4 vorfuhr - danach drehte er sich jedoch ins Gras. Die Renault landeten auf den Plätzen 5 und 6, haben dabei aber sicher noch nicht alle Karten aufgedeckt. Die Top10 komplettierten Barrichello, Villeneuve, Liuzzi und Speed. Damit schnitten die Toro Rosso-Fahrer unerwartet gut ab. Gestern klagten sie noch über fehlende PS auf den Geraden.

Die beiden anderen Deutschen landeten auf den Rängen 18 für Nico Rosberg und 19 für Ralf Schumacher. Christian Klien reihte sich im Mittelfeld auf Platz 14 ein.

Der Rundengeiz Die ersten 20 Minuten gehörten der Stille und einzeln verstreuten Autos von Super Aguri oder Red Bull. Danach eröffnete Kimi Räikkönen die Testarbeit der Top-Teams. Zur Sessionmitte gab es das gewohnte Bild: Alle Piloten fuhren einige Proberunden für das Qualifying, danach klang das Training aus.

Die Zwischenfälle Nach zwölf Minuten wurde Christijan Albers das erste Opfer des Defektteufels: Der Niederländer rollte aus. Heftiger endete der Vormittag für Takuma Sato: Er rumpelte zunächst durch das Kiesbett und schlug danach in der Streckenrandbegrenzung ein. Seinem rechten Vorderrad bekam dies ganz und gar nicht. Die Aufhängung knickte ab und Sato musste das 3. Training schon nach 25 Minuten beenden. Nur wenige Minuten später war auch für Franck Montagny das Training gelaufen: Der Franzose parkte seinen SA05 im Kiesbett. Den Abschlussdreher des 3. Trainings lieferte Kimi Räikkönen: Der Finne kam nach Ablauf der Zeit auf das Gras und drehte sich danach in die Auslaufzone.

Die Analyse Nachdem die Freitagstrainings nur wenig Aussagekraft besaßen, zeigte sich am Samstag das gewohnte Bild: Renault und Ferrari liegen an der Spitze. McLaren scheint die Nummer 3 zu sein. Wie groß die Abstände tatsächlich sind, wird sich allerdings erst heute Nachmittag im Qualifying zeigen.