Honda, McLaren, Ferrari: Das sind die Teams, die neutrale Beobachter als Renault-Jäger an der Spitze der Zeitentabelle erwarten würden. Doch am dritten Testtag, gab es auf dem Circuit de Catalunya den dritten Bestzeithalter: Nach Marc Gené im Ferrari und Heikki Kovalainen im Renault, war nun Jarno Trulli im TF106 der schnellste Mann vor den Toren Barcelonas.

Mit 10 Tausendsteln Vorsprung setzte sich der Toyota-Pilot hauchdünn gegen den Weltmeister Fernando Alonso und Michael Schumacher durch. Der Deutsche hatte heute einen der beiden 248 F1 übernommen und mit knapp zwei Zehnteln Rückstand auf Trulli und Alonso ein weiteres Ausrufezeichen vor dem Europaauftakt in Imola gesetzt. Der Optimismus bei den Roten wird jedenfalls immer größer: Der Ex-Champion wähnt seine Scuderia beim Heimspiel in einer Woche siegfähig.

Fast vier Zehntel hinter dem Überraschungs-Schnellsten, reihte sich Kimi Räikkönen auf dem vierten Platz ein. Sein Teamkollege Juan Pablo Montoya schaffte hingegen nur die 14.-beste Zeit und lag damit nur knapp vor dem zweiten Ferrari von Felipe Massa.

Überraschend gut war am Donnerstag Nick Heidfeld in seinem F1.06 unterwegs. Der Mönchengladbacher legte bei seinen Reifentests für den San Marino GP zwar nur 66 Umläufe zurück, konnte aber die fünftbeste Zeit erzielen. Damit rangierte er sich in der Zeitentabelle sogar noch vor Giancarlo Fisichella im zweiten Renault ein.

Die Top10 komplettierten Nico Rosberg, Jenson Button und die beiden Red Bull Fahrer Christian Klien und David Coulthard. Die drei Letztgenannten gehörten auch zu den fleißigsten Piloten des Tages: Button legte unglaubliche 150 Runden auf dem Circuit de Catalunya zurück. Klien und Coulthard brachten es immerhin noch auf je 101 Runden. Die Zeiten von Dreierturns aus der Wintervorbereitung sind also endgültig vorbei. Noch fleißiger als die RBR-Bullenreiter waren Speed (102), Alonso (106), Webber (108), Fisichella (112) und Barrichello (133).

Rubinho fand sich nach seinem gestrigen Abstecher in die vorderen Regionen der Zeitentabelle, am Donnerstag wieder im Mittelfeld ein: Barrichello wurde mit acht Zehnteln Rückstand Elfter. Knapp dahinter reihten sich Ralf Schumacher und Jacques Villeneuve ein. Die beiden letzten Plätze gingen an Scott Speed im V10-gepowerten STR1 und Takuma Sato, der mit seinem SA05 gerade einmal 22 Runden absolvieren konnte. Am morgigen letzten Testtag wird Yuji Ide den weißen Ex-Arrows von seinem Landsmann übernehmen.