Als Jarno Trulli am Donnerstag die Tagesbestzeit bei den Barcelona-Tests erzielte, überraschte er weite Teile der Medienlandschaft. Felipe Massa ließ zumindest eine der möglichen Erklärungen für den Sprung der Weiß-Roten anklingen: "Die Rundenzeiten verraten, dass einige andere Teams mit leeren Tanks gefahren sind." Ob dies auf Toyota zutraf, gibt natürlich niemand zu. Der allgemeinen japanischen Euphorie nach dem Podestplatz von Melbourne, tat die Bestzeit vor dem Angstrennen in Imola aber sicher gut.

Zumindest in Barcelona scheint der TF106 in seiner neuesten Entwicklungsstufe gut zu funktionieren - egal ob mit halbleeren oder halbvollen Tanks. Auch am Freitag war Jarno Trulli in der Spitzengruppe anzutreffen. Diesmal konnte er den Renault von Heikki Kovalainen und Giancarlo Fisichella jedoch nicht Paroli bieten. Der junge Finne setzte sich mit knapp vier Zehnteln gegen seinen Teamkollegen und mit fast acht Zehnteln gegen den Drittplatzierten Trulli durch. In 1:13.926 Minuten brannte er sogar einen neuen Rekord für Autos des 2006er Jahrgangs in den Asphalt.

Hinter diesem Trio reihte sich Jenson Button knapp vor Michael Schumacher auf dem vierten Rang ein. Dahinter folgten die beiden McLaren-Piloten Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya.

Der achte Platz ging an Rubens Barrichello, der nur am Vormittag aktiv war. Danach übernahm Testfahrer Anthony Davidson den zweiten RA106. Der Grund dafür waren Schulterschmerzen beim Brasilianer: Rubinho brach sein Testprogramm mit einem vermuteten eingeklemmten Nerv vorzeitig ab, um sich für Imola zu schonen.

"Ich dachte, dass es so besser ist und wollte meine Schulter für Imola schonen", sagte der Honda-Pilot. "Es hat etwas wehgetan und anstelle zu pushen, entschloss ich mich zu pausieren und mich auf das nächste Rennen vorzubereiten."

Die Top10 komplettierten Felipe Massa im zweiten 248 F1 und Jacques Villeneuve, der heute an der Seite von Robert Kubica testete. Auf dem Programm standen wie üblich Reifentests. Der beste Williams-Fahrer war Mark Webber auf dem elften Platz. Hinter ihm platzierte sich Anthony Davidson vor Robert Kubica, Ralf Schumacher und Alexander Wurz im zweiten Williams.

Den 16. und letzten Platz belegte wie üblich Takuma Sato im einzigen Super Aguri Boliden. Wie am Donnerstag streikte bei den Japanern die Technik: Sato kam bei seinen "wichtigen Reifentests" nur auf 13 Runden. Eigentlich sollte heute sein Teamkollege Yuji Ide das Cockpit übernehmen und einen ganzen Testtag bestreiten, um sich besser an die F1 und sein Arbeitsgerät zu gewöhnen. Dieser Test fiel jedoch angesichts der technischen Probleme und der extrem wichtigen Konstruktionstests mit Takuma Sato ins Wasser.