Gerhard, Du hast in Bahrain angekündigt, dass Ihr an das Mittelfeld anschließen möchtet. Jetzt ist das schon fast gelungen oder ist dieser Eindruck falsch?
Gerhard Berger: Wichtig ist es eine nachhaltige Leistung zu bringen. Das erste Rennen war sehr gut, das zweite Rennen war relativ schwierig. Wir fanden kein optimales Setup und hoffen es diesmal besser hinzubekommen. Den Sprung ins Mittelfeld werden wir in diesem Jahr sicher nicht schaffen. Wir werden bei Midland und Super Aguri bleiben, aber gegen die haben wir eine Chance.
Woran habt Ihr seit Malaysia gearbeitet?
Gerhard Berger: Das wichtigste ist momentan die Schwachstellen zu erkennen und dann zu entscheiden, ob man bei der Crew oder am Equipment Veränderungen vornehmen muss. Das kann aber erst nach einigen Rennen passieren, da Schnellschüsse nichts bringen. Man muss erst einmal den Gesamtüberblick erlangen und sehen, wo man mit der Performance steht. Diese Phase wird bis zur Saisonmitte andauern.
Beschreibt das jetzt auch Deine Arbeit?
Gerhard Berger: Absolut. Bei mir geht es jetzt genau darum zu beobachten wo wir ansetzen müssen. Obwohl wir jetzt erst die Saison 2006 begonnen haben, denke ich schon sehr viel ans Jahr 2007. Gerade in diesem Sport hat alles sehr viel Vorlaufzeit, weshalb man jetzt die richtigen Entscheidungen treffen und parallel dazu die richtigen Ergebnisse einfahren muss.
Ist der V10 hier ein Vorteil?
Gerhard Berger: Er ist nirgends ein Vorteil, aber es ist auch nirgends ein Nachteil. Beim letzten Rennen haben wir keine perfekte Abstimmung hinbekommen, aber wir hoffen, dass uns das diesmal besser gelingt. Das hat aber nichts mit dem Zehnzylinder zu tun.
Wie sieht es bei den Reifen aus?
Gerhard Berger: Michelin hat ein ziemlich weites Fenster: Die Reifen funktionieren sowohl bei warmen als auch bei kühleren Bedingungen. Für die Bridgestone-Teams ist es bei kalten Bedingungen schwieriger die Reifen auf Temperatur zu bringen.
In wie fern könnt Ihr vom großen Bruder Red Bull Racing profitieren?
Gerhard Berger: Beide sollten voneinander profitieren. Wir schauen natürlich rüber, ob sie Erfahrungen gemacht haben, die uns helfen können; aber auch umgekehrt. Wir haben vier Autos die Erfahrungen sammeln und wenn man diese geschickt austauscht, kann es hier und da einen kleinen Vorteil geben.
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