Nicht Alex Wurz, sondern Anthony Davidson begann das Melbourne-Wochenende mit der ersten Trainingsbestzeit. Dahinter untermauerten McLaren und Ferrari ihre Ansprüche auf die Rolle der Renault-Verfolger.

Der Rundengeiz Wenn in den letzten Jahren die ersten Autos im Albert Park auf die Strecke gingen, eröffneten sie jeweils eine neue Formel 1 Saison. Diesmal gingen die Freitagsfahrer auf ihren obligatorischen Runden bereits in das dritte Rennwochenende des Jahres. Damit ist bereits klar: Der Rundengeiz schaffte es auch bis auf den 5. Kontinent. Die meiste Fahr"action" der ersten Trainingsstunde wurde also wie gewohnt von den dritten Piloten der Bottom-6 verursacht. Nach einer halben Stunde hatten somit nur neun Fahrer eine Rundenzeit vorzuweisen. Am Ende waren es wie üblich die Freitagstester, die die meisten Kilometer absolviert hatten.

Die Zwischenfälle Das Training ging begann mit einem Problem bei Takuma Sato: Der Japaner blieb auf dem Weg aus der Box noch in der Boxengasse stehen. Spektakulärer verabschiedete sich Neel Jani nach 15 Minuten Fahrbetrieb: Das Heck seines STR1 brach aus und schickte den Schweizer ins Kiesbett. Den einzigen Dreher des Trainings fabrizierte RBR-Tester Robert Doornbos, der seinen RB2 aber abfangen und weiterfahren konnte.

Die Technik Die nächste Steigerung an Problemen erlebte BMW Sauber Tester Robert Kubica: Nach 35 Minuten schlugen leichte Rauchwolken aus dem Heck seines F1.06. Bei den Betrachtern rief das natürlich sofort die Motorschäden von Villeneuve und Heidfeld aus den ersten beiden Rennen ins Gedächtnis.

Die Platzierungen Die Spitze der Zeitenliste bot das gewohnte Bild: Anthony Davidson führte das Feld vor seinem Freitagstestfahrerkollegen Robert Doornbos an. Anstelle von Alexander Wurz reihte sich Jacques Villeneuve auf dem dritten Rang ein. Mit Kimi Räikkönen, Felipe Massa und Michael sowie Ralf Schumacher rangierten sich auch noch vier weitere Stammpiloten vor dem Williams-Tester aus Österreich. Dieser belegte vor Robert Kubica und Christian Klien den achten Rang. Markus Winkelhock fuhr bei seinem zweiten Einsatz als Freitagstester immerhin auf Rang 17. Die Autos der Renault-, Honda und Williams-Piloten sowie von Juan Pablo Montoya und Nick Heidfeld blieben hingegen ohne gezeitete Runde.

Die Analyse Großartige Rückschlüsse lässt das 1. Freie Training wie gewohnt nicht zu. Dennoch scheinen die Bridgestone-Reifen auch bei den kühleren Temperaturen in Melbourne besser als erwartet zu funktionieren. Wie das genaue Kräfteverhältnis zwischen den Teams sowie den beiden Reifenherstellern aussieht, erfahren wir jedoch frühestens in der 2. Trainingssitzung.