Zum einen gibt es die Max Verstappens, die Lewis Hamiltons - oder als neueste Version die Kimi Antonellis dieser Welt. Piloten, die schon vor Beginn ihrer eigentlichen Formel-1-Karriere große Wellen schlagen und für Hype sorgen. Jedoch müssen diese nicht immer einschlagen. Jan Magnussen und Stoffel Vandoorne lassen grüßen. Doch es gibt eben auch das Gegenteil. Diejenigen, die mit wenig Hype kommen und sich dennoch etablieren - wie Isack Hadjar 2025. Seine Vorgänger haben wir uns angeschaut.
Mark Webber: Formelsport, GT und wieder Formelsport
2010 wurde Mark Webber beinahe Weltmeister und gewann in seiner Karriere gleich mehrere Rennen. Dabei war seine Rookie-Karriere auf den ersten Blick nicht sonderlich beeindruckend. Denn zu einer Zeit, als mit Fernando Alonso und Kimi Raikkönen mehrere große Talente in die Formel 1 stießen, ging der Australier beinahe etwas unter.
Webber gewann in seiner Juniorkarriere keine einzige Meisterschaft. Lediglich der Sieg beim Formel-Ford-Festival 1996 in Brands Hatch war ihm vergönnt. Über seine restliche Junior-Karriere machte Webber zwar einen guten Job, gewann von Zeit zu Zeit Rennen und schlug seine Teamkollegen, doch 1997 ging ihm fast das Geld aus, wodurch er seine Motorsport-Karriere hätte an den Nagel hängen müssen.
1998 und 1999 fuhr er in der FIA-GT-Meisterschaft, ehe er 2000 in die Formel 3000 zurückkehrte. Dank seiner Leistungen erfuhr er sich dort einen Testfahrervertrag bei Benetton und bekam 2002 im zarten Alter von 25 Jahren einen 3-Rennen-Vertrag bei Minardi, um sich zu beweisen. Die Chance nutzte er prompt im ersten Rennen.
Dank Chaos und mehreren Ausfällen fuhr Webber im unterlegenen Minardi auf den fünften Platz und sicherte sich damit zwei Punkte (2002 erhielten nur die ersten Sechs Punkte). Das entsprach einer kleinen Sensation und Webber durfte sogar gegen das Protokoll auf dem Podest mitfeiern. Die Formel 1 sollte er so schnell nicht mehr verlassen.
Alex Albon: In der letzten Sekunde Formel 1 statt Formel E
Alexander Albons Chancen auf die Formel 1 waren verschwindend gering. Eigentlich hatte er 2018 schon einen Vertrag bei Nissan E.Dams in der Formel E unterschrieben, denn bei Red Bull gab es zu diesem Zeitpunkt keinen Platz mehr. Doch dann kam alles anders, denn Daniel Ricciardo verließ die Bullen in Richtung Renault.
Sein Nachfolger für die Saison 2019 wurde Pierre Gasly. Damit war wieder ein Platz bei Toro Rosso (heute Racing Bulls) frei. Helmut Marko kontaktierte den für 2019 eigentlich schon verplanten Albon und bot ihm doch noch ein Formel-1-Cockpit an. Dieser griff bereitwillig zu.

Im Vergleich zu den anderen Rookies 2019, namentlich George Russell und Lando Norris, kam Albon mit deutlich weniger Vorschusslorbeeren. Die Formel-2-Saison 2019 beendete er auf dem dritten Platz hinter beiden, doch legte zunächst den steilsten Aufstieg hin. Schon nach 12 Rennen wurde er zu Red Bull befördert und hielt sich dort immerhin 1,5 Jahre neben Max Verstappen und sammelte zwei Podestplätze.
Nach einjähriger Abstinenz kehrte er 2022 in die Königsklasse bei Williams zurück, hat sich heute als feste Größe neben Carlos Sainz etabliert, und liegt derzeit im Punktevergleich deutlich vor dem Spanier. Trotz aktueller Formkrise.
David Coulthard: Senna-Ersatz bei Williams
David Coulthards Einsatz in der Saison 1994 war nicht geplant. Der Brite und offizieller Williams-Testfahrer ersetzte den in Imola verstorbenen Ayrton Senna. In den zwei Jahren zuvor fuhr Coulthard in der Formel 3000, kam allerdings nicht über den insgesamt dritten Rang 1993 hinaus.

Dafür schlug sich Coulthard bei Williams in seiner ersten Saison gut. Seine ersten Punkte sammelte er in seinem zweiten Rennen mit einem fünften Platz in Kanada und fuhr in Portugal sogar auf den zweiten Platz. In den nächsten Jahren sollte sich der Brite als Top-Pilot etablieren und insgesamt 13 Rennen gewinnen.
Carlos Sainz: Im Schatten von Max Verstappen
Zugegeben: Bei seinem Debüt in der Formel 1 2015 war Carlos Sainz keinesfalls ein Unbekannter. Alleine schon dank seines Status als Sohn der Legende Carlos Sainz Senior nicht. Überzeugen konnte der Spanier in den Junior-Kategorien durchaus ebenfalls. Nicht zuletzt gewann er im Vorjahr auch die Formel Renault 3.5 im Duell gegen Pierre Gasly.
Sein Problem war ein anderes und das hieß Max Verstappen. Denn der in seinen ersten Wochen in der Formel 1 noch 17-Jährige zog die gesamte Aufmerksamkeit auf sich und schlug Sainz auch im direkten Teamduell mit 49 zu 18 Punkten deutlich.

Dabei ging unter, das auch Sainz eine durchaus passable Rookie-Saison hinlegte und bereits in seinem ersten Formel-1-Rennen mit Platz neun zwei Punkte holte. Sainz blieb dennoch im Schatten von Verstappen, der bereits 2016 zu Red Bull befördert wurde.
Der Spanier hingegen schlug im Punktevergleich Daniil Kvyat deutlich (46 zu 25) obwohl dieser die ersten vier Rennen noch im deutlich besseren Red Bull fuhr. In der öffentlichen Wahrnehmung sollte Sainz erst deutlich später die Anerkennung bekommen. Mit seinem Wechsel von Renault zu McLaren 2019 und seinen späteren Siegen für Ferrari etablierte er sich als Top-Pilot.
Isack Hadjar: Bald neben Max Verstappen?
Ähnlich wie Albon kam auch Isack Hadjar mit wenig Hype in die Königsklasse. Lediglich Dr. Helmut Marko unterstrich immer wieder seine Qualitäten, besonders im Vergleich zu anderen Rookies wie Gabriel Bortoleto, den er als B-Fahrer bezeichnete.
Hadjar verlor den Formel-2-Titel 2024 nach einem Defekt im letzten Rennen an den Brasilianer. Entsprechend tauchte sein Name noch weniger im Vergleich zu den vier anderen Rookies 2025 auf. Doch Isack Hadjar belehrte das Paddock und die Fans eines Besseren.
Nach Crash bei Regen in der Einführungsrunde in seinem ersten Rennen in Australien bewies Hadjar, was er wirklich leisten kann. Nach dem Stand von 20 von insgesamt 24 Rennen 2025 liegt der Franzose mit 39 Punkten in den Top-10 und ist damit insgesamt zweitbester Pilot aus dem Red-Bull-Kader. Nur Max Verstappen liegt vor ihm. In Zandvoort holte er seinen ersten Podest-Platz in der Formel 1.
Von den Rookies liegt nur Kimi Antonelli im insgesamt deutlich besseren Mercedes vor dem Franzosen. Das könnte für 2026 auch eine Beförderung zu Red Bull bedeuten.
Auch wenn die F1 gerade nicht auf der Strecke unterwegs ist, passiert viel rund um die Königsklasse. Wir fassen das aktuelle für euch in diesem Video zusammen.



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