Beim zweiten Qualifying in Folge finden die FIA-Techniker in der Formel 1 illegale Heckflügel. Nach Haas in Baku erwischt es in Singapur am Samstagabend nun Williams. Sogar ordentlich - beide Autos scheitern nach dem Qualifying mit dem DRS an der technischen Abnahme. Das Team ist baff.
Auf technischer Seite ist die Sachlage ganz einfach: Die FIA-Techniker maßen nach dem Qualifying an den Autos von Alex Albon und Carlos Sainz die Lücke zwischen den Heckflügel-Elementen bei aktiviertem DRS. Die darf in diesem Fall 85 Millimeter nicht überschreiten. Bei beiden Autos tat sie das aber im äußeren Bereich der Heckflügel.
Prompt wurden Williams-Vertreter vor die Stewards zitiert. Verteidigung brachten sie vor den FIA-Stewards keine vor, weder bei der Messung, noch der Methode, noch der Präzision der Instrumente. "Wir strebten an keinem Punkt einen Performance-Vorteil an, und die Heckflügel hatten früher am Tag unsere eigenen Checks geschafft", gibt Teamchef James Vowles in einer Stellungnahme zu Protokoll, kurz nachdem die Disqualifikation beider Fahrer bestätigt wurde.
Williams-Messung passt in Singapur nicht - nicht zum ersten Mal
Teams überprüfen regelmäßig die Legalität ihrer Autos selbst. Aber wenn es drauf ankommt, zählt die FIA-Messung, und nur die FIA-Messung. "Wir akzeptieren das FIA-Urteil", stellt Vowles auch sofort klar. "Das ist eine schwere Enttäuschung für das Team, und wir müssen rasch ermitteln, wie das passiert ist." Er verspricht eine sorgfältige interne Ermittlung: "Um sicherzustellen, dass es nicht noch einmal so kommt."
Es ist nicht das erste Mal, dass Williams bei der Vermessung patzt. Vor einem Jahr hatte man in Zandvoort einen neuen Unterboden ans Auto gebaut, der dann ebenfalls nach dem Qualifying durchfiel. Auch dort wollte das Team die Teile vorab mit den eigenen Instrumenten korrekt vermessen haben, scheiterte dann aber bei den offiziellen FIA-Checks.
Für Albon und Sainz bedeutet das nun die letzte Startreihe im Rennen. Ursprünglich hatten sie sich aber ohnehin schon nur für die mageren Plätze 12 und 13 qualifiziert. Vowles bemüht dennoch Optimismus: "Wir haben an diesem Wochenende hier ein punktefähiges Auto und wir werden alles tun, was von ganz hinten kommend möglich ist."



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