Carlos Sainz hatte beim Formel-1-Rennen in Monza heute den zweiten Unfall innerhalb von einer Woche. In Zandvoort erhielt der Williams-Fahrer für seine Kollision mit Liam Lawson eine umstrittene Strafe. Beim Grand Prix von Italien hieß der Unfallgegner Oliver Bearman - und diesmal bekam dieser die harte Hand der Rennleitung zu spüren. Damit war für Sainz die Welt diesmal in Ordnung.
"Ich denke, ich habe ihm innen eine Autobreite gegeben und deshalb haben die Stewards ihm die Strafe gegeben", so Carlos Sainz, der in der 40. Runde mit Oliver Bearman im Kampf um die 13. Position aneinandergeriet. Bei der Anfahrt auf die zweite Schikane setzte sich der Spanier außen neben seinen Rivalen und versuchte am Kurveneingang die Position zu übernehmen. Beim Einlenken kam es zum Kontakt zwischen Sainz linkem Hinterrad und Bearmans rechtem Vorderrad. Beide Fahrer drehten sich.
Carlos Sainz sieht Schuld klar bei Oliver Bearman
Die Rennleitung kam zu dem Schluss, dass Bearman für die Kollision verantwortlich war und sprachen eine 10-Sekunden-Zeitstrafe sowie zwei Strafpunkte aus. "Die Stewards haben Videoaufnahmen und Onboard-Videos ausgewertet. Auto 55 versuchte, Auto 87 in Kurve 4 außen zu überholen, und hatte seine Vorderachse am Scheitelpunkt vor der Vorderachse von Auto 87, wodurch er sich das Recht auf die Ideallinie sicherte. Der Fahrer von Auto 87 verteidigte seine Position auf der Innenseite, anstatt sie aufzugeben, und verursachte die Kollision. Die Rennkommissare stellen fest, dass der Fahrer von Auto 87 die Hauptschuld trägt, und wenden daher die für solche Vorfälle übliche Strafe an", heißt es im Urteil der Offiziellen.
Anders als zuletzt in Zandvoort, geht Sainz damit d'accord. "Ich habe außen extrem spät gebremst. Ich weiß nicht, wie der Fahrer innen noch später hätte bremsen können. Ich denke, das ist es, was er gemacht hat und wodurch er die Kollision herbeigeführt hat", sagt Sainz. "Es war einfach ein typischer Monza-Unfall. Einer von beiden muss zurückstecken. Ich war am Scheitelpunkt vorne, er hat sein Manöver nicht abgebrochen und das hat zur Kollision geführt."
Oliver Bearman mit Formel-1-Strafpunkten kurz vor Rennsperre
Oliver Bearman wollte sich gegenüber Motorsport-Magazin.com nach dem Rennen noch nicht zur Szene äußern. "Ich habe es mir noch nicht angeschaut. Es ist schwierig, man muss sich das Ganze erstmal ohne die Emotionen anschauen", so der 20-jährige Brite, der von Startplatz elf ins Rennen gegangen war und als 13. gewertet wurde. Für ihn war Monza eine verpasste Chance. "Es ist schade, denn wir hatten ein gutes Rennen", sagt er. "Wir wären definitiv in den Punkten gelandet. Ich war hinter Bortoleto und vor Hadjar. Das wären heute locker Punkte geworden."
Punkte gab es für ihn nur auf das Strafkonto, und das sieht mittlerweile bedrohlich aus. Mit den zwei Penalty Points aus Monza steht der Ferrari-Junior bei zehn Strafpunkten. Ab zwölf Strafpunkten erhalten die Formel-1-Fahrer eine Rennsperre. Da der Haas-Fahrer acht seiner Strafpunkte allesamt in der laufenden Saison gesammelt hat, darf er sich an den acht dieses Jahr ausstehenden Rennwochenenden nichts mehr zu Schulden kommen lassen. Zwei seiner Strafpunkte aus 2024 verfallen erst am 3. November diesen Jahres.
Carlos Sainz von Unfällen frustriert: Williams-Comeback gestoppt
Für Sainz war nach dem Kontakt ebenfalls jede Chance auf ein zählbares Resultat dahin. Williams-Teamkollege Alex Albon, mit dem er die meiste Zeit des Rennens im Parallelflug unterwegs war, wurde am Ende Siebter. "Wir hatten heute beide eine gute Rennpace und waren auf dem Weg nach vorne", sagt der 31-Jährige. "Der Zwischenfall mit Ollie hat mich auf dem Weg nach vorne gestoppt. Es ist schade. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich dieses Jahr schon in eine Kollision mit einem anderen Fahrer verwickelt war. Wir haben um gute Punkte gekämpft, dann ist das passiert und mein Auto war beschädigt. Danach kam ich nicht mehr nach vorne."


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