In eindrucksvoller Manier behauptete sich Max Verstappen im Formel-1-Sprint von Spa-Francorchamps gegen die favorisierten McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris. Von Startplatz zwei gewann der Niederländer das Sprintrennen vor den beiden McLaren-Fahrern, nach dem Qualifying sah die Welt auf dem Ergebnisblatt weniger gut aus - nur Platz vier. Doch Verstappen und Red Bull wittern Morgenluft für den Grand Prix am Sonntag.
"Das war wirklich, wirklich schlecht", beklagte der Weltmeister seine Fehler auf der entscheidenden Qualifying-Runde am Teamfunk. Beim Herausbeschleunigen aus Kurve 1 verlor Verstappen das Heck seines Boliden und ließ früh im finalen Versuch Zeit liegen. "Ich verlor dadurch zwei Zehntel auf meine eigene Rundenzeit, was natürlich nicht ideal ist." Auch Kurve 5 verlief nicht optimal, diesmal machte er allerdings einen Fehler am Kurveneingang.
Verstappen haderte mit der Fahrbarkeit seines RB21. Im Sprint waren ein schmaler Heckflügel und viel Topspeed der Weg zum Erfolg. Für das Qualifying entschied sich das Team aus Milton Keynes für mehr Abtrieb. Der Grund: die regnerischen Wetterprognosen für das Rennen am Sonntag. "Aber aus irgendeinem Grund hat sich mit den Änderungen die Balance nicht verbessert", rätselte Verstappen.
So steigerte er sich im zweiten Q3-Versuch nur noch um 0,175 Sekunden und ließ eine Lücke von 0,341 Sekunden zu Pole-Setter Lando Norris. Ein deutlich größerer Zeitensprung gelang Charles Leclerc, der in Belgien mit einer neuen Hinterachse antritt und Verstappen um nur drei Tausendstelsekunden auf Platz vier verdrängte.
Red Bull sieht Formel-1-Rennen in Belgien optimistisch entgegen

Red Bull bleibt dennoch zuversichtlich: Der vierte Startplatz für Max Verstappen sollte nicht schlechtgeredet werden, findet Dr. Helmut Marko. "Wir sind auf das Rennen ausgerichtet und da sind wir optimistisch", so Red Bulls Motorsportberater. "Wir gehen davon aus, dass es regnen wird und da passt das Setup." Beim Großbritannien-GP hatte sich Red Bull mit zu wenig Abtrieb verpokert, Verstappen drehte sich im Rennen. In Spa-Francorchamps geht der viermalige Weltmeister mit mehr Downforce ins Rennen.
Für Red Bull ist die Entscheidung pro mehr Abtrieb allerdings auch ein Risiko, sollte es nicht wie erwartet regnen. Der Samstag blieb trocken, obwohl vor dem Wochenende von Regen für Sprint und Qualifying die Rede war. "Wenn es trocken ist, haben wir mit der Abstimmung gegen die McLaren keine Chance", weiß Berater Marko. Im Regen macht sich der Grazer hingegen Hoffnungen auf ein Topresultat: "Wenn die Wettervorhersage stimmt und es regnet, können wir morgen um den Sieg mitfahren", sagte er im Interview mit Sky Deutschland.
Auch der neue Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies schätzt McLaren bei trockenen Verhältnissen als eine Nummer zu groß für seine Mannschaft ein. "Die Lücke zu McLaren ist wahrscheinlich fair. Natürlich ist es frustrierend, um wenige Tausendstel von Charles [Leclerc; d. Red.] geschlagen zu werden", bilanzierte Mekies. "Zwei oder drei Zehntel zu McLaren spiegelt die Realität wider." Deshalb stimmt er Dr. Marko zu: "Der Regen ist vermutlich die beste Chance, die wir haben, um die Lücke zu den McLaren zu verkleinern."
Sollte es regnen, glaubt Max Verstappen allerdings nicht an ein Überholmanöver wie in der ersten Sprint-Runde auf der Kemmel-Geraden. "Wenn es nass ist, siehst du nichts. Also kannst du in Runde 1 auch nichts versuchen", gibt er zu bedenken.
Ein Achtungserfolg gelang Verstappens Teamkollege Yuki Tsunoda mit Platz sieben. Nach acht Rennwochenenden hat sich der Japaner erstmals wieder für eine einstellige Startposition qualifiziert. "Wir haben entschieden, das Risiko einzugehen, sein Auto upzugraden", sieht Mekies bei Tsunoda den Effekt neuer Teile. Lediglich beim Frontflügel ist der 25-Jährige noch mit älterer Spezifikation unterwegs. "Es ist gut, ihn in Q3 zu sehen."
Yuki Tsunoda helfen neue Teile zur Performance-Steigerung. Bei Lewis Hamilton sieht es deutlich schlechter aus. Die neue Ferrari-Hinterradaufhängung scheint beim Rekord-Champion überhaupt nicht zu funktionieren. Mehr dazu von Christian hier im News-Video:



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