Der Zweite ist immer der erste Verlierer - besonders beim Formel 1-Traditionsrennstall Ferrari. Trotz Platz zwei in der Konstrukteurswertung gerät Teamchef Fred Vasseur zunehmend unter Druck, insbesondere in den italienischen Medien. Auch über Charles Leclerc und Lewis Hamilton wird spekuliert: Könnten sie trotz bestehender Verträge vorzeitig "Ciao" sagen? Zur Entschärfung der Lage trägt Ferraris Kommunikationspolitik nicht bei.
Die Probleme am SF-25 während des Großen Preises von Spanien bleiben nebulös. Darauf im Vorfeld des Kanada-GP angesprochen, erklärte Leclerc: "Ich kann nicht näher darauf eingehen". Hamilton ergänzte: "Das Team möchte nicht, dass wir zu viel darüber reden." Ironischerweise war es Fred Vasseur selbst, der nach dem Rennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya bestätigte, dass beide Autos von unterschiedlichen Problemen betroffen waren, die sich negativ auf die Gesamtperformance auswirkten.
Spanien GP: Probleme hatten massiven Effekt
"Es hat im zweiten Stint leicht angefangen. Im letzten Stint wurde es schlechter", sagte Leclerc, der sich dennoch den dritten Platz sichern konnte. Weniger erfolgreich verlief das Rennen für Lewis Hamilton, der sich in der Schlussphase sogar Nico Hülkenberg im Sauber geschlagen geben musste. Umso erleichterter war er im Nachhinein, als er erfuhr, dass tatsächlich ein technisches Problem vorlag.
"Der Effekt auf das Auto war massiv. Nach dem Rennen dachte ich: So etwas Schlimmes habe ich noch nie erlebt. Als ich dann mit den Ingenieuren sprach, und sie mir sagten, dass es ein Problem gab, war das eine echte Erleichterung. Danach fühlte es sich definitiv nicht mehr ganz so schlimm an." Auf den anstehenden Kanada-Grand-Prix blickt Ferrari zuversichtlich. "Wir haben verstanden, was das Problem war. Es sollte nicht erneut auftreten", versicherte Leclerc.
Die F1-Saison nähert sich mit großen Schritten der Halbzeit an. Mit dem Kanada-GP an diesem Wochenende steht das zehnte von 24 Rennen am Programm. Der WM-Vorsprung von McLaren ist bereits auf 197 Punkte angewachsen, dahinter geht es dafür umso enger zu.
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