Die Formel 1 steht wie kein anderer Sport für Innovation. Entsprechend kurios klingt es, wenn ein Teamchef als Lösungsvorschlag für ein bestehendes Problem mit dem Auto davon spricht, ein "Pflaster" aufzukleben.

Doch zurück zum Anfang: Carlos Sainz hatte im Vorfeld des Saudi-Arabien GP ein Balance-Problem als Schwachstelle des Williams angeführt. Laut dem Spanier tritt das Problem vermehrt in mittleren und langsamen Kurven auf. Ins Detail wollte er nicht gehen. Gesprächiger zeigte sich James Vowles, der offen darüber sprach, wie schwierig der FW47 derzeit zu fahren sei.

Williams-Teamchef: In die Enge getrieben

"Einige Eigenschaften des Autos sind einfach nicht auf dem Niveau, auf dem sie sein sollten. Kurzum: Die Balance ist einfach nicht so, wie sie sein sollte, damit die Fahrer das Beste aus dem Auto herausholen können, und es ist ein schwieriges Auto zu fahren", räumte Vowles ein. Eine schnelle Lösung ist nicht zu erwarten. "Wir befinden uns derzeit mit einigen der Werkzeuge, die wir verwenden, etwas in die Enge getrieben. Einige Probleme können wir ein wenig kaschieren, aber nicht beheben", sagte der Brite.

Natürlich werde man bei Williams weiter daran arbeiten, Fortschritte mit dem FW47 zu erzielen, doch der Fokus bleibt weiterhin auf 2026. Daran ändert auch nichts die doppelte Punkteausbeute in Saudi-Arabien und der fünfte Platz in der Konstrukteurswertung.

Williams: Fokus bleibt auf 2026

"Ich konzentriere mich nicht auf die Ergebnisse auf der Rennstrecke. Bis zu einem gewissen Grad ist es sogar egal, wenn ich Ihnen unser Ziel für dieses Jahr nenne, ob P8 oder eine andere Zahl - wir werden es wahrscheinlich übertreffen. Wenn wir uns darauf konzentrieren, ist es nur ein relativer Wettkampf mit den Konkurrenten", betonte der Williams-Teamchef.

Statt wie in der Vergangenheit auf eine kurzfristige Sichtweise zu setzen, verfolgt der Brite eine ganz andere – langfristigere – Strategie. "Wir haben von Anfang an eine ziemlich offene Diskussion darüber geführt, dass es fünf Jahre im Voraus braucht, um ein Team in die richtige Position zu bringen. Das war von Anfang an völlig klar, dass es diese Investitionen erfordern wird und dass wir uns nicht von kurzfristigem Denken leiten lassen dürfen", erklärte Vowles.

In Saudi-Arabien sorgte nicht nur Williams mit ihrer starken Performance für Gesprächsstoff, sondern auch die Strafe von Max Verstappen. Wurde ihm der Sieg in Saudi-Arabien geraubt? Red Bull ist nach dem Rennen in Jeddah fassungslos.

Red Bull fassungslos! Wurde Verstappen der F1-Sieg geklaut? (10:00 Min.)