Der Start in die Formel-1-Saison 2025 verlief für Red Bull überhaupt nicht nach Plan. Das Team von Weltmeister Max Verstappen liegt trotz eines Sieges des Niederländers in Japan schon deutlich hinter McLaren zurück. In Bahrain erreichte die Mannschaft aus Milton Keynes den Tiefpunkt ihrer bisherigen Saison.
Beim Trainingstag in Saudi-Arabien sieht es deutlich besser aus als noch am letzten Wochenende, was auch mit der Strecke zusammenhängt, die dem RB21 besser liegt. Doch von der Spitze trennt Verstappen doch noch einiges. Die Suche nach einem Ausweg aus der laufenden Misere befindet sich in vollem Gange. In Jeddah testeten Tsunoda und Verstappen deshalb am Trainingstag schon verschiedene Setups.
Neuer Trainingsplan: Red Bull dreht den Motor auf
Einen weiteren Schritt hatte man schon am letzten Wochenende eingeleitet, wie Motorsportberater Dr. Helmut Marko verriet: Der Motor war auch im FP2 schon aufgedreht. "Wir können die ganze Zeit nicht immer nur raten. Wir wollten Fakten schaffen und wissen, wie weit wir wirklich weg sind", so der Österreicher.
In der Vergangenheit hatte Red Bull immer nach dem Prinzip gearbeitet, dass man am Freitag noch mit geringer Motorleistung auf die Strecke ausrückte und diese erst für das Qualifying am Samstag voll aufdrehte. Mit dieser Philosophie bestritt die britisch-österreichische Truppe auch noch die ersten drei Rennwochenenden in diesem Jahr. Mit dem Abgang davon erhofft man sich eine frühere Standortbestimmung und läuft nicht Gefahr, sich bis zum Qualifying in der falschen Sicherheit zu wiegen, dass sowieso noch ein Leistungssprung drinnen ist.
Dass der Philosophie-Wechsel in Bahrain nicht weiter auffiel, lag wohl daran, dass Verstappen dort ohnehin weit zurücklag. In Saudi-Arabien führte er aber dazu, dass der amtierende Formel-1-Weltmeister im zweiten Training plötzlich den Rückstand auf die McLarens deutlich in Grenzen halten konnte.
Marko: Bester Freitag seit langem
Das lag allerdings auch daran, dass die RBR-Mechaniker zwischen den beiden Trainings offenbar an den richtigen Stellschrauben gearbeitet hatten. Denn in FP1 war der 64-fache Grand-Prix-Sieger noch weit ab vom Schuss auf der neunten Position gelandet. "Wir haben nicht viel geändert, aber das Resultat ist positiv", sagte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko.
Marko zog eine mehr als positive Bilanz zum Freitag: "Ich denke, dass das unser bester Freitag seit einiger Zeit war. Wir haben unterschiedliche Setups gewählt und auf der Qualifying-Runde sind wir viel näher an den McLarens." Sogar ein Unfall von Yuki Tsunoda kurz vor dem Ende von FP2 trübte diese positive Gesamtbilanz für ihn nur leicht.
Vollkommen überraschend kommt es nicht, dass der RB21 in Jeddah besser läuft als noch in Bahrain. Denn während die Wüstenstrecke in Sakhir mit rauem Asphalt die Reifen stark beansprucht und Teams für jeden Balance-Fehlgriff radikal abstraft, ist der Performance-Verlust der Reifen auf dem sanften Untergrund von Jeddah kein großer Faktor.
Max Verstappen: Immer noch nicht dort, wo wir sein wollen
Dennoch liegt auch auf dem Straßenkurs dort wieder die große Schwachstelle von Red Bull begraben. Während die Qualifying-Simulationen stark aussahen, wurde es in den Longruns düster. "Auf dem Longrun haben wir leider zu viel Reifenverschleiß. Die Reifentemperatur wird zu hoch. Das Auto verfügt immer noch nicht über die Balance, die wir gerne hätten."
Max Verstappen selbst gab sich weit weniger optimistisch als der Grazer, wobei er ihm in der grundlegenden Analyse zustimmte: "Auf eine Runde ist es ein bisschen besser, aber der Longrun war sehr schwierig für uns." Sein Fazit: "Wir befinden uns immer noch nicht dort, wo wir sein wollen." In einem weiteren Punkt sind sich der derzeitige WM-Dritte und Marko jedoch einig. Mit den McLarens wird man es in Jeddah aller Voraussicht nach nicht aufnehmen können. P3 sei das Maximum des Möglichen, so die Erwartungen von Marko.
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