Eine Szene, die für Aufsehen sorgte: Alexander Albon befindet sich auf seiner schnellen Runde, als er in Kurve 17 plötzlich auf einen langsam fahrenden Ferrari auf der Ideallinie trifft. Der Williams-Pilot kann gerade noch ausweichen. Die Rennleitung schaute sich den Vorfall nach dem zweiten Freien Training nochmals genau an. Das Ergebnis: no further action.

Die Rennleitung teilte mit, dass "wie mit den Teams vereinbart, keine Strafe für eine solche Behinderung verhängt wird, sofern die Behinderung während des Freien Trainings nicht als gefährlich angesehen wird." Albon, der über Funk noch über die "gefährliche Aktion" geschimpft hatte, hatte sich bis zum Reporting an die Stewards wieder beruhigt. Lewis Hamilton selbst blieb in der zweiten Trainingssession - abgesehen von diesem Vorfall - unscheinbar.

Nachdem er am Vortag noch optimistisch schien, den SF-24 endlich durchschaut zu haben, schien sich diese Behauptung in den beiden Trainingssessions nicht zu bestätigen. Im Gegenteil! In FP1 fehlten ihm vier Zehntel auf Teamkollege Charles Leclerc, in FP2 waren es sogar sechs Zehntel. Ein Vergleich beider Ferrari-Piloten zeigt: Hamilton hechelt Leclerc über die gesamte Runde hinweg hinterher.

Qualifying in Saudi-Arabien: Top-10 wird schwierig

Die Enttäuschung nach Platz 13 war Hamilton anzusehen und vor allem anzuhören. Auf die Frage, wie sich das Auto anfühlte, kam die schmallippige Antwort: "Nicht so toll." Die Erwartung für das Qualifying? Wenig optimistisch. "Bisher ging es für mich am Samstag nur weiter nach hinten, hoffentlich passiert das hier nicht. Aber die Top-10 wird schwierig", erklärte Hamilton. Bis morgen wartet noch jede Menge Arbeit auf ihn und seine Ingenieure.

"Charles und ich sind heute verschiedene Settings gefahren, unter anderem was die Flügeleinstellungen angeht. Die Daten gilt es nun zu vergleichen und auszuwerten. Hoffentlich erhalten wir dadurch ein besseres Verständnis für das Auto", sagte der siebenfache Champion. Für die Highspeed- Strecke am Roten Meer hat Ferrari Updates im Gepäck. Dabei handelt es sich vorwiegend um neue Flügel-Spezifikationen, um den Luftwiderstand verringern. Zusätzlich befindet sich am SF-25 ein neuer Beam Wing.

"Die Zutaten sind alle da. Doch wie beim Kochen muss man die Zutaten im richtigen Moment zusammenbringen", erklärte Fred Vasseur. Bisher sei das dem Team noch nicht gelungen. "Ehrlich gesagt habe ich nicht das Gefühl, dass wir schon das Beste aus dem Auto herausgeholt haben, vielleicht nur bei einigen Gelegenheiten. Aber es ist bei den anderen genauso, außer vielleicht bei McLaren", meinte der Ferrari-Teamchef.

FP2: Leclerc knapp hinter McLaren

Zumindest mit Charles Leclerc scheint die Scuderia einen Mann zu haben, der in Saudi-Arabien an der Spitze dran ist. "Alles in allem war es ein positiver Tag. Wir haben verschiedene Optionen ausprobiert und in meinem Kopf ist ziemlich klar, was ich bis morgen zu tun habe", erklärte der Monegasse nach den Plätzen drei und vier in den Freien Trainings. Auf die Bestzeit von Lando Norris fehlten ihm vier Zehntel. Wie der Vergleich mit Norris zeigt, verliert Leclerc vor allem im ersten Sektor und in den Kurven 16 und 17 auf den McLaren-Piloten.

Für das Qualifying ist Leclerc positiv gestimmt: "McLaren sehen hier wieder sehr stark aus, aber wir haben heute viel gelernt. Wenn es uns gelingt, alles ins richtige Fenster zu bringen, dann sollte definitiv noch etwas mehr Performance herausspringen", meinte der Ferrari-Pilot. Gegen Ende der 2. Session wurden beide Ferraris noch einmal vollgetankt, um auf Medium eine Rennsimulation abzuspulen. Doch daraus wurde nichts aufgrund der roten Flagge – ausgelöst von Yuki Tsunoda, der seinen RB21 in die Mauer knallte.

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