Mit Bestzeit im 2. Freien Training der Formel 1 in Australien kontert Charles Leclerc für Ferrari erst einmal die McLaren-Harmonie. Es bleibt allerdings knapp in FP2, und erneut bietet Melbourne eine Überraschung auf. Beide Racing Bulls lassen das Schwesterteam Red Bull in der Ergebnisliste stehen. Nico Hülkenberg liefert eine kleine Sauber-Überraschung.

Das Ergebnis: Leclerc bekam weder anfangs auf dem Medium noch auf dem Soft im ersten Versuch gute Runden zusammen. Aber je älter der Reifen, desto schneller der Ferrari. Als Leclerc auf dem fünf Runden alten Soft noch einmal nachlegte, lag der SF-25 plötzlich wie ein Brett. Mit 1:16,439 verdrängte er Oscar Piastri und Lando Norris auf die Plätze zwei und drei.

Norris war seine beste Zeit im zweiten Anlauf gefahren, Piastri hatte sogar dreimal angesetzt. Sein Reifen war schon sieben Runden alt. Überraschungsmann in FP2? Yuki Tsunoda. Er war bester Pilot aus dem Red-Bull-Universum und sogar noch vor dem fünftplatzierten Lewis Hamilton, der anfangs noch immer über eine schwache Vorderachse klagte.

Red Bull schwächelte. Sogar Isack Hadjar auf P6 war noch vor Max Verstappen, dessen RB21 in keinem Soft-Versuch gut lag. Nico Hülkenberg überraschte mit einem starken achten Platz, während auch beide Mercedes haderten. George Russell schaffte es bloß auf P10. Die FP1-Überraschung Williams bekam die Qualifying-Simulationen nicht auf die Reihe. Carlos Sainz' 11. Platz war mit Medium und acht Zehntel Rückstand eigentlich dafür noch respektabel.

Bearman-Unfall hat Spätfolgen für 2. Australien-Training

Die Zwischenfälle: Beim Rausfahren stolperten in der ersten Minute schon fast Norris und Liam Lawson übereinander - Lawson fuhr aus der Box, verlangsamte aber just als Norris hinter ihm eine Startübung absolvierte und überrascht vom langsamen Red Bull in der Boxenausfahrt kurz ins Gras musste. Der Zwischenfall blieb ohne weitere Folgen. Nico Hülkenberg musste nach der Outlap kurz an die Box - im Cockpit hatte sich ein Teil des Onboard-Feuerlöschers gelockert. Das zu lösen dauerte aber nur wenige Sekunden.

Hülkenberg räuberte nach 12 Minuten wild durch das Kiesbett von Kurve 6 und ließ sich danach in der Box den Unterboden säubern. Pierre Gasly besuchte nach einem Verbremser früh das Kiesbett von Kurve 3. George Russell musste kurz vor Schluss im Longrun nach Verbremser in den Notausgang von Kurve 13. Oliver Bearman verlor nach seinem Crash im 1. Training das ganze Training wegen Reparaturen.

Das Wetter: Perfekte Bedingungen herrschten auch für das 2. Training mit 24 Grad Luft- und 42 Grad Streckentemperatur und leichtem Wind aus Südosten. Morgen soll es im letzten Training heißer werden, während für Sonntag nach wie vor Regen kommen könnte.