Fernando Alonso fuhr beim Formel-1-Qualifying in Abu Dhabi auf die achte Position. Grund zur Hoffnung also, dass die Bilanz zum Abschluss der Saison noch einmal etwas aufgebessert wird. Denn in den letzten fünf Rennwochenenden fuhr der Asturier lediglich einmal in die Punkte und das beim Katar-GP vor einer Woche ebenfalls mit einem starken Qualifying-Resultat und einer guten Pace - aber auch etwas Glück.
Dabei klagte Alonso noch am Freitag in Abu Dhabi über sein Auto, erst nach einem schwachen FP3 fand Aston Martin die richtigen Lösungen. "Ich sagte heute [am Funk], dass ich ein gutes Gefühl hatte", freute sich Alonso darüber, mit seiner Intuition richtig zu liegen. Dass dieser Funkspruch jedoch kaum Aufmerksamkeit erhielt und stattdessen die Bildregie der Formel 1 an diesem Wochenende lieber erbostere Aussagen von Alonso einspielte, in denen er sich über Verkehr beklagte, stört ihn.
Agenda gegen Fernando Alonso? Sind auf meine negativen Kommentare fixiert
Der zweifache Formel-1-Weltmeister glaubt, dass das kein Zufall ist und wittert eine Agenda dahinter. "Ich weiß, dass starker Verkehr war und sich etwas Frustration angestaut hatte. Wie üblich sind einige Kommentare gut, andere Kommentare schlecht. Aber die FOM [Formula One Management] haben diese Fixierung auf mich mit meinen negativen Kommentaren", ist sich Alonso sicher.
"Gestern hatte ich auch positive Dinge [gefunkt], aber wie ich schon gesagt habe: Die FOM muss es so verkaufen, als wäre ich dieser übellaunige Typ. Ich glaube, das versuchen sie schon seit vielen Jahren, aber sie werden keinen Erfolg damit haben", schlussfolgerte der mit 404 Grand-Prix-Teilnahmen erfahrenste Fahrer der bisherigen F1-Geschichte.
Seiner Meinung nach werden Funksprüche oft aus dem Kontext gerissen und lassen Aussagen eines Fahrer missmutiger dastehen, als sie eigentlich gemeint sind: "Diese ganzen Konversationen mit dem Renningenieur sind privat und manchmal versucht man etwas andere Sachen und stimmt seinen Ingenieuren vielleicht nicht zu. Sie wollen es trotzdem probieren, es funktioniert nicht", beschrieb er einen Beispielfall.
"Vielleicht funkt man dann etwas, wie 'Wow! Das funktioniert nicht'", so Alonso weiter. Die vorherigen Hintergrund-Gespräche seien aber für den Zuschauer nicht immer ersichtlich, nur die womöglich patzige Reaktion des Piloten. "Wenn man den Kontext dazu nicht weiß und man nur die Funknachricht hört, dann ist das einfach falsch. Aber so tun sie es nunmal", ist er von Absicht der Fernseh-Regie überzeugt.
Im Finalrennen der Formel-1-Saison hat Alonso nach dem Setup-Durchbruch am Samstag hoffentlich – aus der Sicht von Aston Martin- nicht viele negative Aussagen, die er von sich geben muss. Startplatz 8 konnte er für sich verbuchen und hat damit mit Valtteri Bottas einen Puffer zu dem auf dem Papier schnelleren Bullen von Sergio Perez.
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