Die Formel-1-Saison 2024 ist fast vorbei, und sofern man den Fahrerlager-Gerüchten Glauben schenken möchte, gilt das auch für die Karriere von Sergio Perez. Red Bull wird die Fahrer-Entscheidung nach Abu Dhabi in einem Treffen der Anteilseigner finalisieren. Yuki Tsunoda, der sich seit Wochen bereit fühlt, wirkt zunehmend desillusioniert.
Angesprochen darauf, ob sein Ergebnis in Abu Dhabi noch etwas bewirken könnte, kann Tsunoda nur kurz auflachen: "Ha! Ich glaube nicht." Seit Monaten schon halten sich hartnäckig die Gerüchte, wonach andere Alternativen, aktuell prinzipiell Liam Lawson, die bevorzugten Optionen von Red Bull sein sollen.
"Relativ zu meinen Teamkollegen ist es denke ich ziemlich klar, dass ich die Chance basierend auf meinen diesjährigen Ergebnissen bekommen sollte", unterstreicht Tsunoda seine Meinung am Donnerstag in Abu Dhabi. "Aber es liegt an [Red Bull]. Die Formel 1 ist auch ein politischer Sport. Da kann alles passieren."
Kaum Kontakt mit Red Bull: Ablehnung wäre überraschend, aber auch nicht
Mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko habe er kaum Kontakt: "Sie sind weit weg im Fahrerlager schätze ich. Aber ich habe Christian getroffen und er meinte, er würde ein Auge auf mich habe. Also hat er mich nicht vergessen. Ich würde also nicht unbedingt glauben, dass sie mich blocken. Hoffe ich zumindest. Was sie wirklich tief drinnen denken weiß ich nicht."
Wäre er also überrascht, wenn in den nächsten Wochen jemand anders als Teamkollege von Max Verstappen bekannt gegeben würde? "Ich wäre überrascht, aber rückblickend auch nicht wirklich überrascht. Hängt auch vom Fahrer ab. Ich sehe die ganzen Gerüchte, aber es ist schwer vorherzusagen, was sie denken."
Was diese Entscheidung so schwer macht, kann Tsunoda partout nicht nachvollziehen. In seinen Augen hat er alles erreicht, was von ihm gefordert wurde. Seine Teamkollegen hatte er unter Kontrolle, angefangen mit dem in den Ruhestand geschickten Daniel Ricciardo: "Wenn ich Daniel nicht schlage, dann würde ich jetzt wahrscheinlich auf dem Sofa sitzen." Auch seine Leistung relativ zum neuen Teamkollegen Liam Lawson sieht er als ausreichend.
Tsunoda beginnt über Zukunft im Red-Bull-Universum nachzudenken
Und sonst? Wie sieht es beim Thema emotionale Kontrolle aus? Hätte im Vorjahr Sinn gemacht, ihn deshalb zu meiden, aber dieses Jahr sieht er das nicht mehr: "Ich habe viele Fahrer gesehen, wie sie die Kontrolle verloren haben. Und auf die wird nicht so fokussiert. Ich denke nicht, dass ich notwendigerweise bei vielen Rennen außer Kontrolle war."
Trotz der Fragezeichen um seine Zukunft hat sich Tsunoda indessen nicht außerhalb des Red-Bull-Pools umgesehen. "Sie haben einen Vertrag über 2026 und können zu jedem Zeitpunkt des Jahres entscheiden, was sie mit mir machen wollen."
"Aber als Fahrer kann ich mich nicht auf ewig auf sie verlassen", räumt Tsunoda ein. "Es ist immer gut, eine Option zu haben, aber ich suche nicht unbedingt aktiv nach einer. Denn ganz ehrlich: Es ist jetzt nicht so, dass meine aktuelle Situation schlecht wäre. Es hängt wohl davon ab, in welchem Auto ich nächstes Jahr sitze und wie die nächste Saison läuft."
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