+++ Formel 1 Katar: Das Rennen im Bericht +++

See you in Abu Dhabi!

Das war es mit unserem Live-Ticker vom vorletzten Rennwochenende der Formel-1-Saison 2024. In einer Woche geht es in Abu Dhabi ein letztes Mal für dieses Jahr zur Sache und für McLaren und Ferrari um alles. Die Entscheidung in der Konstrukteursweltmeisterschaft steht aus, im Kampf um Platz sechs kämpfen Alpine und Haas außerdem um Preisgeldmillionen. Darüber hinaus dürfen wir uns aller Voraussicht nach auf das F1-Debüt von Jack Doohan freuen. Also, einschalten lohnt sich! In diesem Sinne, vielen Dank für eure Aufmerksamkeit und bis dann!

Wilder Wüsten-GP

Nach dem verhältnismäßig ereignislosen Sprint hatte der Grand Prix in Katar am Sonntag einiges an Zündstoff zu bieten. Die besten Bilder vom wilden Wüstenrennen findet ihr in unserer Galerie:

Gasly spart sich zu P5

Pierre Gasly machte am Sonntag alles richtig, profitierte bei den Safety-Car-Phasen und fand sich nach der Strafe für Lando Norris plötzlich auf Platz fünf wieder. Im Schlussspurt brachte er das Ergebnis vor Carlos Sainz ins Ziel, jedoch nicht ohne Stress. "Es passt nicht wirklich zusammen, gegen einen Ferrari Rennen zu fahren, während du 'Lift and Coast' machst. Wenn er dir im Getriebe sitzt, ist das nicht gut", so der Franzose. "Ich habe es so gut wie möglich gemanagt, ich wollte unbedingt auf Platz fünf landen. Ich weiß, wie wichtig die Punkte in der Meisterschaft sind. Ich muss sagen, dass ich das Rennen sehr genossen habe."

Biber in Katar?

Die gibt es, aber nur bei Yuki Tsunoda am Boxenfunk. Der Japaner verhörte sich in der Kommunikation mit seinem Ingenieur und sorgte für Slapstick vom Feinsten. "Meine Ingenieure sagten: 'Da ist ein Biber'. Aber warum gibt es einen Biber im Nahen Osten? Wie ist es möglich, dass ein Biber im Nahen Osten lebt? Aber okay, vielleicht gibt es ja eine Überraschung durch die globale Erwärmung, die eine Menge interessanter Dinge auf der Erde auslöst", so der Racing-Bull-Fahrer, der zu Rennbeginn in den Top-10 unterwegs war aber dann einbrach und schließlich 13. wurde.

Alonso bauchpinselt Pirelli

Inmitten des Chaos zeigte F1-Methusalem Fernando Alonso einmal mehr ein fehlerfreies Rennen und fuhr mit dem richtigen Riecher zu Platz sieben. Nach dem Erfolgserlebnis fiel auch noch ein Lob für Pirelli ab. "Ich denke, die Reifen waren gut, und ich denke, wir müssen Pirelli etwas Anerkennung zollen. Manchmal haben wir Kritik an Pirelli, was die Regenreifen und solche Dinge angeht. Aber letztes Jahr hatten wir hier bei diesem Rennen einige Probleme, und dieses Jahr hatten wir heute überhaupt keine Probleme", so der 43-Jährige. "Wenn es ein Problem mit den Reifen gab, dann lag das wohl an den Trümmern und nicht an den Reifen selbst. Ich denke also, dass die Reifen ein gutes Produkt waren. Wir waren in der Lage, vier Sekunden schneller als im letzten Jahr zu fahren, ohne irgendwelche Probleme, und das bei einem Einstopp-Rennen."

Pirelli bezieht Stellung

Das Thema Reifen war im Vorjahr in Katar ein äußerst kritisches. Die zwei Reifenschäden bei Sainz und Hamilton waren diesmal allerdings die einzigen Auffälligkeiten, vermutlich durch Verschleiß in Kombination mit Wrackteilen ausgelöst. "Wahrscheinlich war es so, aber um das zu bestätigen müssen wir die Analyse abwarten, die wir in Mailand durchführen, wenn die Reifen dort sind. Auf den ersten Blick war der linke Vorderreifen komplett abgefahren und die Karkasse war schon sichtbar. Die kleinen Wrackteile durch den Spiegel hätten einen Plattfuß sehr schnell herbeiführen können", erklärt Pirelli-Manager Mario Isola gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Verwarnung für Piastri

Da war doch noch etwas. Oscar Piastri hatte auf dem Weg ins Grid mit einem Rowdy-Manöver Lewis Hamilton am Pit Entry geschnitten. Der Fall wurde nach dem Rennen behandelt und endete in einer Verwarnung für den Australier. "Der Fahrer erklärte, die beiden Fahrzeuge vor ihm seien sehr langsam unterwegs gewesen und er habe sie überholen wollen. Das Team legte Telemetriebeweise vor, die belegen, dass Fahrzeug 81 nicht mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs war und dass der Fahrer zu jeder Zeit die Kontrolle über das Fahrzeug hatte. Obwohl das Manöver auf dem Video unberechenbar erschien, haben wir es nicht als gefährlich eingestuft. Solche unberechenbaren Manöver sollten jedoch vermieden werden, weshalb eine formelle Verwarnung verhängt wurde", so das Urteil der Offiziellen.

Alonso versteht Verstappen

Die Verstappen-Strafe aus dem Qualifying stößt nicht nur beim Betroffenen auf Unverständnis. Fernando Alonso kann nicht nachvollziehen, warum jetzt auch Zwischenfälle geahndet werden, in denen beide Fahrzeuge auf einer langsamen Runde waren. "Er war langsam, aber George war auch auf einer langsamen Runde. Wenn ich also in Abu Dhabi eine langsame Runde fahre, werde ich wie verrückt pushen, damit das Auto vor mir eine Strafe bekommt, wenn es mich behindert. Das ist das Einzige, wo wir vorsichtig sein müssen", so der Spanier.
Aston Martin-Fahrer Fernando Alonso
Fernando Alonso schlägt sich auf die Seite von Max Verstappen, Foto: LAT Images

Freispruch für Perez

Sein unrühmlicher Abgang hat für Perez keine weiteren Folgen. Die Offiziellen haben ihn vom Vorwurf des Unsafe Rejoin freigesprochen: "Fahrzeug 11 geriet ins Schleudern und blieb seitlich auf der rechten Seite der Fahrbahn stehen. Der Fahrer schien dann direkt über die Strecke im rechten Winkel zum herannahenden Verkehr zu fahren. Aus den vorgelegten Beweisen ging jedoch hervor, dass der Fahrer versuchte, eine schnelle 90-Grad-Drehung im Uhrzeigersinn zu vollziehen, dabei jedoch ein Kupplungsversagen erlitt, das dazu führte, dass das Fahrzeug quer über die Fahrbahn fuhr. Obwohl dies auf dem Video potenziell gefährlich aussah, war der Versuch des Fahrers unter normalen Umständen möglich, und nur das Versagen der Kupplung führte zu dem gemeldeten Zwischenfall."

Apropos Russell

Für sein Safety-Car-Vergehen wurde der Mercedes-Fahrer mit einer 5-Sekunden-Strafe belegt. Er hatte zum Führungsfahrzeug mehr als zehn Autolängen abreißen lassen. Glück im Unglück: er bleibt im Ergebnis damit Vierter, denn der Vorsprung gegenüber Pierre Gasly war mit sieben Sekunden groß genug.

Beef zwischen Verstappen und Russell

Max Verstappen und George Russell lieferten sich in der Formel 1 bereits sehenswerte Duelle. Nach dem Zwischenfall im Qualifying am Samstag scheint die Beziehung der beiden allerdings etwas vorbelastet. Verstappen jedenfalls teilte in der Pressekonferenz nach dem Rennen ordentlich gegen den Briten aus. Dieser habe ihn in der Anhörung bei den Stewards am Samstag in die Pfanne gehauen: "Ich war ziemlich überrascht, als ich im Raum bei den Stewards saß und sah, was da alles vor sich ging. Es war ehrlich gesagt sehr enttäuschend, denn ich denke, wir alle hier respektieren einander sehr. Ich war in meinem Leben und in meiner Karriere schon viele Male in diesem Besprechungsraum mit Leuten, mit denen ich Rennen gefahren bin. Und ich habe noch nie erlebt, dass jemand versucht hat, jemanden so hart anzuschwärzen. Was mich angeht, habe ich jeden Respekt verloren!"

Doohan vor Debüt

Die Spatzen pfeifen es im Fahrerlager von Katar von den Dächern. Alle Zeichen deuten daraufhin, dass Jack Doohan in Abu Dhabi sein Formel-1-Debüt geben wird. Der Australier nimmt kommende Saison den Platz von Esteban Ocon ein und würde damit vorzeitig seinen Einstand geben.

McLaren kritisiert Stewards

Eine 10-Sekunden Stop-and-Go-Strafe ist in der heutigen Formel 1 eine Seltenheit. Lando Norris kassierte die Sanktion heute, weil er wegen dem Seitenspiegel auf der Start- und Zielgeraden nicht lupfte. McLaren-Teamchef Andrea Stelle findet die Strafe nicht adäquat. "Bei der Verhängung der Strafe haben wir meiner Meinung nach jegliches Gefühl für Verhältnismäßigkeit und Spezifität verloren. Können wir uns den Verstoß, die Gefährlichkeit der Situation und die Tatsache, dass die gelbe Flagge entfernt wurde, genau ansehen? Und dann anhand dieser Elemente - Verhältnismäßigkeit und Spezifität - urteilen, anstatt einen Blick in irgendein Regelwerk zu werfen, das wahrscheinlich voller Staub ist, und es dann ohne jeden Sinn für einen kritischen Ansatz anzuwenden. Von diesem Standpunkt aus gesehen, denke ich, dass die FIA die Möglichkeit hat, es besser zu machen", schimpft der Italiener gegenüber Sky Sports F1.

Matchwinner Zhou

Sauber brauchte 23 Rennen für ein Punkteresultat. Der Erlöser hieß Guanyu Zhou, der als achter vier Zähler auf das Punktekonto überwies. Das Team wird damit trotzdem Letzter, doch für den scheidenden Chinesen ist der Erfolg einer für den Kopf. "Die Leute erinnern sich immer an deine letzten paar Rennen. Es spielt keine Rolle, ob ich beim Debüt in die Punkte gekommen bin oder nicht", sagt er. "Ich denke, dass ich an diesen beiden Wochenenden in der Lage war, mich nach einer mental anstrengenden Saison zu zeigen und ich freue mich für das Team, dass ich einige Punkte geholt habe. Und auch für mich selbst ist es der beste Weg, um dem Fahrerlager eine Botschaft zu übermitteln, und dann bekomme ich hoffentlich eine weitere Chance, nicht in der nächsten Saison, aber in der Saison danach."
Sauber-Duo mit Guanyu Zhou und Valtteri Bottas vor Alexander Albon im Williams
Guanyu Zhou hofft langfristig auf eine Rückkehr in die Formel 1, Foto: LAT Images

Perez am Ende?

Der unbeholfene Dreher hinter dem Safety Car ließ Sergio Perez auf den vielleicht letzten Metern seiner Karriere nicht gut aussehen. Der Mexikaner pocht auf seinen laufenden Vertrag, doch eine Empfehlung sieht anders aus.

Reifenschäden

Neben Carlos Sainz erlitt auch Lewis Hamilton in der 33. Runde vorne links einen Reifenschaden. Der Brite ist aber nicht überzeugt, dass die Wrackteile von Alex Albons Spiegel dafür verantwortlich waren. "Die falsche Balance kam nur daher, weil wir den Flügel nicht richtig eingestellt haben. Das ist viele Male passiert, weil wir einfach nicht genug Frontflügel am Auto hatten und das Auto nicht einlenken wollte. Das Auto untersteuerte über einen langen Zeitraum massiv und ich glaube, das war es, was zum Reifenschaden geführt hat. Aber vielleicht waren es auch Trümmerteile. Um ehrlich zu sein, habe ich aber keine Trümmer gesehen", so seine Erklärung.

Frühstart, Reifenschaden, Strafe. Lewis Hamiltons vorletztes Rennen für Mercedes war eine einzige Enttäuschung. Der siebenfache Weltmeister erwartet nicht, dass es nach diesem Durchhänger in Abu Dhabi mit einem Happy End ausgeht: "Ich glaube nicht, dass wir es auf einem Hoch beenden. Es wird enden und es kommt darauf an, wie wir auftreten. Wir geben unser Bestes, und ich erwarte kein besonders gutes Wochenende im Vergleich zu den vergangenen Wochenenden, doch ich werde es natürlich versuchen. Aber ich gehe mit geringen Hoffnungen in das Rennen, und wenn wir dann ein besseres Ergebnis erzielen, ist das toll. Aber es macht so oder so keinen großen Unterschied."

Voting zum Fahrer des Rennens

Guanyu Zhou war offizieller Fahrer des Tages. Doch war der Chinese wirklich der Mann der Stunde? Entscheidet selbst und stimmt im Fahrer-Voting von MSM ab!

Holzmedaille für Bottas

Valtteri Bottas verpasste sein erstes Punkteresultat in dieser Saison als Elfter nur knapp. Zwei Runden vor Schluss hatte er Albon den zehnten Platz entrissen, doch dann kam der nach seiner Strafe entfesselte Norris herangestürmt und fing den Finnen noch ab. "Heute lief wohl alles gegen mich, seit dem Lawson-Zwischenfall, wo ich Track Position verloren habe", erklärt er. Durch die Szene fiel er hinter Guanyu Zhou zurück, was sich negativ auf sein Rennen auswirkte. "Wir hatten vor dem Rennen schon entschieden, dass derjenige, der vorne ist, die optimale Strategie bekommt. Das Timing des Safety Cars war für mich das schlechteste. Es is schade, denn selbst bei diesem wirklich schlechten Rennen war ich Elfter. In einem halbwegs anständigen Rennen hätten es gute Punkte werden sollen, aber ich freue mich natürlich für Zhou und das Team."
Unfall mit Liam Lawson (Racing Bull) und Valtteri Bottas (Sauber)
Valtteri Bottas geriet mit Liam Lawson aneinander, Foto: LAT Images

Lawson sagt sorry

Nach dem Restart in Runde fünf drehte sich Lawson beim Überholversuch gegen Bottas in Kurve eins. Der Racing-Bulls-Fahrer kassierte daraufhin eine 10-Sekunden-Strafe. Die Schuldfrage stellte sich für ihn nicht. "Das war einfach meine Schuld. Ich dachte, wir hätten gute Reifentemperaturen, denn ich habe die Reifen hinter dem Safety Car stark bearbeitet. Ich habe mich für das Manöver entschieden und dann auf halbem Wege durch die Kurve gemerkt, dass ich geradeaus in ihn hineinrutsche. Ich habe dann nur versucht, aus der Nummer herauszukommen, weil ich ihn sonst abgeschossen hätte. Ich habe das Auto zusammengebremst und mich gedreht. Ich weiß nicht, ob wir uns berührt haben, aber ich denke schon. Das geht auf meine Kappe. Er hat da gar nichts falsch gemacht", so der Neuseeländer.

Ocon bei Alpine raus?

Mercedes-Teamchef Toto Wolff lässt durchblicken, dass sein Mercedes-Schützling Esteban Ocon in Abu Dhabi möglicherweise schon nicht mehr im Alpine sitzen wird. "Zunächst einmal gibt es eine vertragliche Vereinbarung, die Esteban und wir mit Alpine haben, was die Dienste als Fahrer angeht. Und diese endet mit diesem Jahr, das ist die Grundlage. Wenn wir uns einigen, dass es für die Zukunft eine bessere Lösung gibt, die es Esteban erlaubt, sich früher und besser auf Haas vorzubereiten, und das davon abhängt, in Abu Dhabi nicht zu fahren, dann ist das etwas, das wir heute diskutiert haben. Wir werden morgen darüber sprechen", so der Österreicher, der bereits die entsprechende Pressemitteilung für den Fall in Aussicht stellt.

Haas jagt Alpine

In Las Vegas hievte Hülkenberg sein Team mit Platz acht wieder auf Rang sechs der Konstrukteursweltmeisterschaft. In Katar verlor Haas die Position wieder an Alpine. Beim Finale in Abu Dhabi wird es mit fünf Punkten Rückstand schwierig, die Franzosen noch einmal abzufangen. "Jetzt gegen Ende der Saison sieht man, dass das Mittelfeld so eng beieinander liegt, und Alpine hat sich wieder an uns herangearbeitet, und sie waren wirklich weit hinten. Sie haben also wahrscheinlich sogar die höchste Entwicklungsrate von allen in der zweiten Saisonhälfte. Sauber sah im Rennen jetzt schnell aus", so Hülkenberg.
Haas-Fahrer Nico Hülkenberg mit Reifenschaden nach Startunfall
Nico Hülkenberg fing sich auf der Startrunde schon einen Plattfuß ein, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Hülkenbergs gebrauchter Sonntag

Nach der Kollision in Turn 1 fand Hülkenberg auch im weiteren Verlauf nicht ins Rennen. In Runde 39 drehte er sich nach dem Restart ins Kiesbett. "Es hat einfach nicht geklappt. Kein sauberes Rennen, keine saubere Quali gestern, was offensichtlich die Ursache ist. Wir haben Fehler gemacht. Ich habe Fehler gemacht. Das rächt sich schnell", so der Routinier, der im Sprint noch auf Platz sieben ins Ziel kam.

Spiegel-Gate

Der bei Alex Albons Williams verlorengegangene Spiegel sorgte um Runde 30 für Chaos. Kevin Magnussen ist über den Einsatz des Safety Cars aufgebracht. "Oh ja, das war der gefährlichste Spiegel, den ich in meinem ganzen Leben jemals gesehen habe. Es war so gut, dass sie dafür das Safety Car herausgeschickt haben", ätzt der Däne, der vor dem Zwischenfall auf Augenhöhe mit Pierre Gasly an fuhr. Kurz vor dem Spiegel-Drama kam er jedoch zum Boxenstopp. Die Konkurrenz, die später unter Gelb stoppte, profitierte. "Ich bin echt angepisst, fragt mich lieber nicht weiter dazu!"

Perez erklärt Totalausfall

Der Ausfall von Sergio Perez in Runde 38 vor dem Restart mutete kurios an. Gegenüber Motorsport-Magazin.com erklärt der Mexikaner den Fauxpas. "Beim Restart waren die Reifen eiskalt und als ich aus Kurve zwölf heraus Gas gegeben habe, habe ich einen Leistungsüberschuss gehabt, bei dem ich das Heck des Autos verloren habe, und danach habe ich den Antrieb verloren", so der 34-Jährige. Er hofft auf einen versöhnlichen Saisonabschluss: "Es wäre gut, es dort zusammenzubekommen. Wir haben Anzeichen von Pace gesehen. Dieses Wochenende war es wirklich knifflig, ich habe die Balance nicht gefühlt. Aber wir haben mit der Richtung von Max im Sprint viel gelernt. Ich hoffe, dass wir für das letzte Rennen unsere Pace zurückholen können."
Red Bull-Fahrer Sergio Perez
Sergio Perez zeigte sich einmal mehr nicht von seiner besten Seite, Foto: LAT Images

Voller Fokus auf Abu Dhabi

Nach dem Rückschlag und dem aus der Hand gegebenen Big Point will Norris es in Abu Dhabi besser machen: "Wir gehen es wie jedes Wochenende an, wollen gewinnen, wollen die Besten sein, wollen die Schnellsten sein. Und ich darf einfach kein Idiot sein und nicht noch einmal das tun, was ich heute getan habe, ganz klar. Ich glaube aber nicht, dass wir so gut sein werden, wie hier. Das war eine riesengroße Chance und ich habe das ganze Team enttäuscht, und das Einzige, was mich interessiert, ist mein Team."

Norris untröstlich

Die Pace für den Sieg war da, doch seine Unachtsamkeit kostete Norris die Chance auf einen Showdown mit Verstappen. Für die Stop-and-Go-Strafe geißelt sich der McLaren-Fahrer hart. "Das Team hat mir heute ein großartiges Auto gewesen, es war sicher das schnellste dort draußen, und ich habe es verkackt!", so der 25-Jährige. Die Strafe ärgert ihn: "Ich bin kein Idiot. Wenn dort eine gelbe Flagge ist, weiß ich, dass ich verlangsamen muss. Das ist die erste Regel, schon im Kartsport. Aber aus irgendeinem Grund habe ich das heute nicht getan, weil ich sie übersehen habe, oder so. Das muss ich mir ankreiden."

Big Point für Alpine

Der fünfte Platz für Pierre Gasly bedeutete zehn Punkte für Alpine, die damit in der WM wieder an sechster Stelle vor Haas liegen. Fünf Zähler trennen die beiden Teams vor dem Showdown in Abu Dhabi. Ocon hatte dazu heute nichts beizutragen, nachdem er schon in Kurve eins nach einem Kontakt mit Hülkenberg aussteigen musste. "Zur falschen Zeit am falschen Ort", so ein frustrierter Ocon, der daraufhin kryptische Danksagungen an sein Team richtete: "Ich möchte mich beim gesamten Team für die harte Arbeit an diesem Rennwochenende und das gesamte Jahr über bedanken."
Startunfall mit Esteban Ocon (Alpine)
Esteban Ocons wahrscheinlich letztes Rennen für Alpine endete nach wenigen Metern, Foto: LAT Images

Verstappen obenauf

Nach seinem Husarenritt im Regen von Interlagos musste Verstappen nur zwei Rennen auf den nächsten Triumph warten. Der letzte Sieg im Trockenen liegt mit dem Österreich GP jedoch deutlich länger zurück. "Es hat eine Weile gedauert, im Trockenen wieder so konkurrenzfähig zu sein, und ich bin sehr stolz auf alle im Team, dass sie es innerhalb eines Tages geschafft haben. Sie haben sich diesen Sieg also definitiv verdient", so Verstappen, der im Sprint noch chancenlos war. "Es war ein sehr gutes Rennen. Natürlich war das Auto schon gestern im Qualifying viel besser, und heute war der erste Stint sehr, sehr schnell. Lando und ich waren die ganze Zeit innerhalb von 1,8 Sekunden, haben uns gegenseitig gepusht und ehrlich gesagt hat es sehr viel Spaß gemacht."

Leclerc riecht Lunte

"Wir wussten, dass es ein sehr schwieriges Wochenende im Vergleich zu McLaren werden würde, aber am Ende haben wir es geschafft, ihnen Punkte wegzunehmen, so dass der Kampf bis zum letzten Rennen in Abu Dhabi nächste Woche offen bleibt", freut sich Leclerc über P2. Der Monegasse ist damit auch in der Fahrerwertung bis auf acht Zähler an Norris herangerückt. "Das ist schwer zu wissen", vermag er die Chancen in Abu Dhabi noch nicht abzuwägen. "Wir sind alle sehr nah beieinander. Es wird sehr eng werden, aber es ist sapnnend. 21 Punkte sind immer noch viel, aber alles ist möglich und wir werden alles geben."

McLaren verpasst Titelentscheidung

Die Plätze drei und zehn von Piastri und Norris reichen nicht, um die Weltmeisterschaft vorzeitig nach Woking zu holen. Die Papayas gehen mit 21 Punkten Vorsprung auf Ferrari ins Finale in Abu Dhabi. "Es war schön, am Ende auf dem Podium zu stehen, aber nicht ganz das Ergebnis, das wir uns erhofft hatten", so Piastri. "Ich bin mir nicht sicher, wofür Lando eine Strafe bekommen hat, aber offensichtlich war es eine ziemlich große. Es wird ein aufregendes Saisonfinale. Hoffentlich sind wir stark, aber es wird uns alles abverlangen, um den Titel zu holen."

Siegerehrung und Anhörungen

Die Top-3 sind im Parc Ferme, im Hintergrund läuft bereits die nächste Untersuchung, diesmal gegen George Russell. Der Mercedes-Fahrer soll während des Safety Cars die Regeln missachtet haben. Nach diesem Chaos sind wir gespannt auf die Reaktionen der Fahrer. Alle Stimmen, und News zum turbulenten 23. Saisonrennen findet ihr hier im Post-Race-Ticker. Willkommen!