Für Aston Martin lief es beim Vegas-GP der Formel 1 besser als gedacht und dennoch lief vieles schief. Fernando Alonso beendete das Rennen in den USA auf dem undankbaren elften Platz. Lance Stroll blieb mit P15 ebenfalls ohne Punkte und war wegen eines Ausfalls des Boxenfunks ganz auf sich allein gestellt.

Nachdem beide Aston Martins beim Qualifying auf dem Strip bereits im Q1 rausgeflogen waren, folgte im Nachtrennen von Las Vegas zunächst eine positive Wende. "Im Rennen war die Pace viel besser", lobt Fernando Alonso. "Bis drei Runden vor Schluss lagen wir in den Punkten. So dicht an Red Bull, Haas und [Yuki] Tsunoda ins Ziel zu kommen, war schon eine kleine Überraschung."

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Der britische Rennstall riskierte mit Alonso eine andere Strategie als der Rest des Feldes und schickten den Spanier als einzigen Pilot mit Softs ins Rennen. Diese tauschte er nach vier Runden gegen Hards aus, welche er bei seinem zweiten Boxenstopp (Runde 24) ebenfalls wählte.

Fernando Alonso: Risiko-Strategie brachte keinen großen Vorteil

"Die Strategie war gut, aber ich glaube nicht, dass es wirklich einen großen Unterschied gemacht hat", so Alonso. "Wir haben einfach sehr früh gestoppt, was wir auch mit dem Medium hätten tun können, wenn wir mit diesem gestartet wären. Der Soft war kein großer Vorteil in der ersten Runde oder beim Start, und wir haben uns dadurch dazu verpflichtet, sehr, sehr früh zu stoppen."

Fernado Alonso wählte als einziger Pilot die Softs für den Start, Foto: Pirelli
Fernado Alonso wählte als einziger Pilot die Softs für den Start, Foto: Pirelli

Lang sah es danach aus, als würde sich Aston Martin für die Strategie ohne Mediums belohnen, doch drei Runden vor Rennschluss verlor Alonso P10 und somit auch den letzten Punkt an Red Bulls Sergio Perez. Die Lebensdauer seiner harten Reifen war am Ende, weswegen er gegen den Mexikaner wehrlos war. Über den Last-Minute-Verlust zeigt sich Alonso frustriert.

"Natürlich ist das Gefühl jetzt nicht so toll, weil es keine Belohnung für P11 gibt", so der Aston-Martin-Pilot. "Ich denke, wir hätten es verdient. Jeder Punkt ist für uns im Moment Gold wert. Auch wenn wir nicht um viele wichtige Dinge kämpfen, hätte ich den Mechanikern und jedem im Team gern etwas zurückzugeben. Aber wir sind ein sehr gutes Rennen gefahren und haben das Auto auf P11 gestellt. Hoffentlich haben wir in Katar eine weitere Chance."

50 Runden Stille: Lance Stroll bei Vegas-GP ohne Teamfunk

Teamkollege Lance Stroll stand beim Vegas-GP vor einer besonderen Herausforderung. Der Kanadier musste das Rennen vollkommen ohne Boxenfunk bestreiten. "Es war ein schwieriges Rennen, denn ich hatte von der ersten Runde an kein Funksignal und konnte daher nicht mit dem Team kommunizieren", bedauert Stroll.

Das Funkproblem bedeutete, dass der Pilot in der neunten Runde an die Box kam und zwar ohne, dass das Team darauf vorbereitet war. Weder Crew noch Reifen standen bereit. "Wir hatten geplant, zu Beginn des Rennens etwas länger auf dem Medium-Reifen zu bleiben, aber ich spürte, dass er schnell abfiel und wollte auf den harten Reifen wechseln", erklärt Stroll. "Ich konnte diese Nachricht einfach nicht an die Boxenmauer weitergeben. Als ich dann an die Box kam, war das Team nicht auf den Stopp vorbereitet, was uns etwa 20 Sekunden kostete."

Eine große Hoffnung auf Punkte hatte der Kanadier aber ohnehin nicht. "Wir wussten, dass es ein hartes Rennen werden würde", gibt Stroll zu. "Ich denke, dass P12 möglich gewesen wäre, wenn die Funkprobleme nicht zu einem langsamen Stopp geführt hätten." Zum vierten Mal in Folge hat es somit bei Aston Martin nicht für Punkte gereicht. "Als Team wissen wir, wo wir das Auto verbessern müssen, aber es gibt noch viel zu tun, um das zu erreichen", weiß Stroll. "Für uns ist es jetzt schon seit vielen Monaten schwierig, aber es ist so, wie es ist."

Ebenfalls frustriert verlässt Ferrari Las Vegas. Hat die Scuderia mit der vermasselten Strategie den Sieg verschenkt? Hier geht es zur Rennanalyse: