Das Formel-1-Qualifying in Mexiko entschied sich zwischen vier Fahrern: Lando Norris, Max Verstappen, Charles Leclerc und dem letztendlichen Polesetter Carlos Sainz, der der Konkurrenz in Q3 ordentlich Rückstand aufbrannte. Zu keinem Zeitpunkt der Qualifikation schienen allerdings die Mercedes in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen zu können. George Russell und Lewis Hamilton qualifizierten sich sang- und klanglos auf P5 und P6.
Keine ideale Ausgangssituation, aber noch lange nicht aller Tage Abend. Bereits im Vorjahr qualifizierte sich Hamilton auf der sechsten Position und landete schließlich nach einem turbulenten Rennen mit einem stehenden Restart auf Rang 2. Kann sich diese Geschichte wiederholen? "Keine Chance, dass wir das an diesem Wochenende mit unserem Auto tun können, das wir im Moment haben", erteilt Hamilton diesen Vorstellungen eine klare Absage.
Hamilton-Frust in Mexiko: Plötzlich ist die Mercedes-Pace weg, so wie immer…
Der dreifache Mexiko-Sieger war am Samstag ordentlich gefrustet und das, obwohl er im Gegensatz zu Russell an diesem Wochenende mit dem Update-Unterboden aus Austin an den Start ging. Oder vielleicht sogar genau deswegen. Denn trotz der neuen Ausbaustufe hatte er sich im Qualifying hinter seinem Landsmann anstellen müssen, der seine Spezifikation in Austin mit einem Unfall zerlegt hatte.
Für Hamilton glich der Verlauf des Qualifyings-Samstages einer alten Leier. In FP3 passte die Balance des W15 noch, wenige Stunden später war sie dann plötzlich verschwunden. "Das Auto hat sich in FP3 gut angefühlt. Dann für das Qualifying hat es sich komplett gedreht", ärgerte er sich. "Definitiv eine frustrierende Session, so wie jede Qualifying-Session in diesem Jahr", klagte der zukünftige Ferrari-Pilot.
Bereits im Training war der Rückstand von Hamilton auf die Spitze mit 0,568 Sekunden beträchtlich. Im Qualifying fehlten ihm jedoch schon über sieben Zehntel auf Sainz. Sogar Russell enteilte dem zweifachen Saisonsieger um fast drei Zehntelsekunden. "Vielleicht fühlte sich George ja mit dem älteren Paket etwas komfortabler. Wir bekommen eine gute Korrelation [zwischen den beiden Unterböden], das ist gut für die Zukunft", versuchte es Hamilton positiv zu sehen.
George Russell zu Trainings-Crash: Nutze diesen Kerb seit Jahren
Russell war tatsächlich auf der älteren Ausbaustufe des Mercedes glücklicher. "Heute war ein sehr sehr guter Tag. Dass wir nur ein Zehntel von Platz 3 entfernt sind, und das mit einem Unterboden, mit dem wir vor 14 Rennen in Miami gefahren sind, mehr hätten wir nicht erreichen können."
Ob der Umstand, dass eine Spezifikation aus dem Frühjahr die neueste Ausbaustufe des Mercedes-Unterbodens in den Schatten stellen konnte, beim Team für ebenso viel Freude sorgt, steht auf einem anderen Blatt. Abgesehen von seiner Qualifying-Freude war Russell aber noch damit beschäftigt, den Unfall aus dem zweiten Freien Training aufzuarbeiten. Dort hatte er nämlich in FP2 nach Kurve 8 hart in die Tec-Pro-Barriere eingeschlagen.
Sein Bolide offenbar zu sensibel gewesen, um den Kerb in Kurve 8 zu schlucken. "Die Red Bulls fahren über den Kerb ohne Probleme. Die letzten zwei Jahre habe ich diesen Kerb benutzt, in FP1 habe ich vier Runden diesen Kerb benutzt, kein Problem. Und dann plötzlich, treffe ich ihn und er reagiert, als wäre ich ein Känguru", analysierte Norris seinen Freitags-Abflug. Als Reaktion auf den Unfall mied er am Samstag den Kerb in Kurve 8.
Nachdem er schon im Austin-Qualifying verunfallt war, gingen bei dem Crash zumindest keine neuen Teile zu Bruch. Allerdings herrscht bei Mercedes inzwischen trotzdem Ersatzteil-Not. Was es damit auf sich hat, könnt ihr im verlinkten Artikel nachlesen. Russell kündigte am Samstag immerhin an, dass der Austin-Unterboden bis Brasilien repariert sein soll.



diese Formel 1 Nachricht