24 Rennen, dazu sechs Sprintrennen. Die Formel 1 spult in der Saison 2024 einen Rekordrennkalender ab. Beinahe ein ganzes Jahr reisen Fahrer und Teams quer um den gesamten Globus, um sich auf der Strecke zu duellieren. Top-Piloten wie Max Verstappen stören sich bereits seit längerer Zeit an dem zunehmenden Arbeitspensum. Doch da mehr Rennen gut für die Bilanz sind, wird Liberty Media auch in der kommenden Saison dem Wunsch Vieler nach einem kürzeren Rennkalender nicht nachkommen.

Christian Danner: F1-Rennkalender jenseits von Gut und Böse

Auch für Motorsport-Magazin.com- Experten Christian Danner, der in dieser Saison für RTL wieder an einigen Rennstrecken vor Ort ist, ist die Grenze der Zumutbarkeit gleich aus mehreren Perspektiven überschritten: "Ich persönlich habe da einen Doppelblick. Erstens mal subjektiv, wenn ich mir vorstelle, ich müsste 24 Rennen fahren, das ist in der Tat eigentlich jenseits von Gut und Böse", erklärte der ehemalige Formel-1-Fahrer im AvD-Motorsport-Magazin .

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"Das ist für die Fahrer eine unglaubliche Belastung und natürlich für alles, was drum herum passiert", so der Experte weiter. "Ja, wir haben wechselnde Crews in der Formel 1. Aber grundsätzlich ist es so, dass 24 Rennen schon einen Großteil des Teams in allen 24 Fällen belastet und beansprucht. Also für meinen Geschmack ist das in der Tat zu viel."

Jede Woche Formel 1: Ist der Zuschauer übersättigt?

Doch nicht nur aus Fahrer-Perspektive, auch als noch immer leidenschaftlicher Zuschauer stört sich der ehemalige Formel-1-Pilot an der Strecken-Inflation. Eine Meinung, die viele Formel-1-Fans teilen. "Jetzt aus TV-Sicht gesehen. Wenn man ein Vierteljahrhundert jeden Grand Prix kommentiert hat und überall vor Ort war, dann weiß man, was das mit den Reisen so auf sich hat, aber man weiß auch, was kommt denn eigentlich beim Fernsehzuschauer an. Und ich habe immer von Anfang an, als wir so um die 20 Grand Prix waren, gesagt, jetzt wird es langsam genug, weil da eine Übersättigung eintritt", befürchtet Danner.

Der Glanz und der Schein eines Formel-1-Rennens, das in der Vergangenheit deutlich seltener stattfand, geht in den Augen des Experten zunehmend verloren. "Man freut sich gerne auf einen Grand Prix alle 14 Tage, dann gibt es mal ein Highlight mit dem Doubleheader, ein Rennen nach dem anderen", schwärmte der Münchner. Dass heuer viel öfter gefahren wird, sei deswegen "der Attraktivität des Grand-Prix-Sports nicht zuträglich."

Christian Danner legt sich fest: Das wäre die optimale Anzahl an F1-Rennen

Der Experte legt sich daher auf eine für ihn optimale Anzahl an Rennen pro Saison fest. "Vom Fahrerstandpunkt her halte ich es für zu viel. 20 reichen meiner Ansicht nach völlig aus und für uns Konsumenten, die das Ganze ja irgendwie auch anschauen und uns daran freuen, muss ich ganz ehrlich sagen, da reichen die 20 auch", so Danner. " Aber da können wir sagen, was wir wollen, da werden wir uns nicht durchsetzen, denn das kommerzielle wird hier die Oberhand behalten."

Ein Aspekt, der bei der Austragung der Formel-1-Rennen oft vergessen wird, ist die Logistik, die hinter dem Verfrachten der Motorhomes, der Ersatzteile und natürlich der Autos steckt. Der Monaco-GP stellt erst recht einen Extremfall dar. MSM-Reporter Christian Menath hat sich daher den Logistik-Aufwand angeschaut, der Jahr für Jahr im Fürstentum anfällt. Hier geht es zum Video:

Formel 1 Logistik beim Monaco GP: 500 Trucks für 20 F1-Autos! (17:03 Min.)