Die Ablehnung von Andretti als elftes Formel-1-Team Ende Januar zieht immer weitere Kreise. Nachdem es in den letzten Monaten still um die rechtlichen Schritte des Projekts wurde, gibt es nun eine neue Entwicklung. Wie im Rahmen der Bekanntgabe der Geschäftszahlen von F1-Eigentümer Liberty Media bekanntwurde, ermittelt nun die US-Regierung gegen den Rechteinhaber der Königsklasse.

Die Untersuchung wird von dem Justizministerium der Vereinigten Staaten geführt und stützt sich auf das US-Kartellrecht. Nachdem Kongressabgeordnete und Senatoren eine derartige Untersuchung gefordert hatten, startete im Mai der US-Kongress bereits eine Ermittlungen zu der Thematik.

Liberty Media zu US-Untersuchung: Werden kooperieren

Das in zahlreichen Motorsport-Disziplinen erfolgreiche und namhafte Team aus der Nähe von Indianapolis hatte 2023 von der FIA grünes Licht für die Königsklasse erhalten, wurde dann aber am 31. Januar von der Formel 1 selbst mit Begründungen, die vielfach als fadenscheinig bezeichnet wurden, von einer Teilnahme an der Weltmeisterschaft abgewiesen.

Dagegen will Andretti Global seitdem vorgehen und setzt im Hintergrund die Entwicklung eines Formel-1-Teams mit unvermindertem Einsatz fort. Liberty-Media-CEO Greg Maffei kündigte an, dass sein Unternehmen im Rahmen der Untersuchung alle Karten auf den Tisch legen werde: "Es handelt sich um eine Untersuchung des Justizministeriums, und wir beabsichtigen, bei dieser Untersuchung uneingeschränkt zu kooperieren, einschließlich aller damit verbundenen Auskunftsersuchen."

"Wir glauben, dass die Entscheidung der Formel 1, in Übereinstimmung mit allen anwendbaren US-Kartellgesetzen war", ist Maffei überzeugt. Der Liberty-Media-Boss stützte sich auf die Zuständigkeit zwischen dem Motorsport-Weltverband und dem Rechteinhaber: "Wir sind sicherlich nicht gegen die Idee einer Erweiterung. Aber es gibt eine Methodik der Formel 1 für die Erweiterung, welche die Zustimmung der FIA und der Formel 1 erfordert und beide Gruppen müssen zur Feststellung gelangen, dass gewisse Kriterien erfüllt sind."

Im Falle von Andretti gelangte die Formel 1 nicht zu dieser Feststellung. Das Team von Ex-F1-Pilot Michael Andretti beschäftigt inzwischen über 200 Mitarbeiter und hat zusätzlich zuu seinem Hauptsitz im US-Bundesstaat Indiana im April sogar einen Standort in Silverstone eröffnet.

Liberty Media nennt F1-Geschäftszahlen: So hoch sind die Millionengewinne der Formel 1

Die Formel 1 bestätigte am Donnerstag nicht nur diese Untersuchung, sondern Liberty Media veröffentlichte zuvor auch die Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal. Diese besagen, dass die Formel-1-Gruppe in den abgelaufenen drei Monaten vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Sachanlagen 165 Millionen US-Dollar an Gewinn zu verbuchen hat. Im Vorjahr waren es noch 141 Millionen.

Auch die nackten Zahlen der Formel 1 alleine benennen schwindelerregende Millionengewinne, auch wenn diese in ihrem Fall nur zweistellig ausfallen. 84 Millionen US-Dollar an operativem Einkommen schlagen sich zu Buche, eine Steigerung von 17 Prozent zum Vorjahr, als sich diese Zahl noch auf 72 Millionen bezifferte.