Sergio Perez konnte nach dem Qualifying in Spa aufatmen. Zumindest etwas. Position drei für den Mexikaner. Das ist seine erste Top-3-Platzierung im Qualifying seit dem China-GP. Nur um eine Hundertstel scheiterte er an Polesitter Charles Leclerc. Zu Max Verstappen fehlten immer noch sechs Zehntel. Doch beinahe drohte die nächste Katastrophe. In Q2 war fast wieder Schluss für Perez.

Perez: Haben seit Ungarn Fortschritte mit F1-Auto gemacht

Schon vor einer Woche in Ungarn zeigten sich bei Perez die ersten Fortschritte. Zwar flog der Mexikaner in Q1 ab, doch im Rennen rehabilitierte er sich auf Platz sieben. Selbst Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko zeigte sich höchstzufrieden mit seiner Pace.

"Ich hoffe, dass das ein nachhaltiges Hoch bewirkt. Er steht vor beiden McLaren und wenn er das ins Ziel bringt, wäre das sehr gut. Wir sind überglücklich mit der Startaufstellung", lobt Marko auf Sky Perez auch nach dem Qualifying in Belgien.

"Wir haben viele Dinge versucht. Das haben wir heute wieder getan. Das Gefühl in den schnellen und mittelschnellen Kurven war sehr positiv. Wir haben seit Ungarn gute Schritte in die richtige Richtung getan", erklärt Perez.

Diese Schritte waren essenziell. Das Wochenende in Belgien könnte Perez‘ letzte Chance im Kampf um sein Red-Bull-Cockpit sein. Marko stellte bereits öffentlich klar, dass es in der Sommerpause "Gespräche" mit allen Beteiligten geben würde, die eine finale Entscheidung zur Folge haben sollen.

Die morgigen Runden in Spa sind damit ganz wichtig. "Das Auto sah gestern sehr stark aus, aber wir sind auch heute nicht weit weg gewesen. Wir haben einige Änderungen im Hinblick auf morgen gemacht. Hoffentlich hilft das", so Perez über seine Chancen im Rennen.

Q2-Aus drohte für Perez: Red-Bull-Plan Schuld?

Doch hätte die Ausgangslage auch eine ganz andere sein können. Nämlich eine ähnliche wie die von Max Verstappen. In Q2 kam Perez auf Position zehn nur ganz knapp weiter. Wäre Alex Albon im Williams um drei Tausendstel schneller gewesen, so wäre Perez hängengeblieben. Und von Position zehn ins Rennen gegangen. Direkt vor seinem mit einer Motorstrafe belegten Teamkollegen.

Max Verstappen (Platz 1) und Red Bull-Teamkollege Sergio Perez (Platz 3) nach dem Qualifying im Parc Ferme
Wegen der Startplatzstrafe von Max Verstappen rückt Sergio Perez auf Platz zwei auf, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

"Ich denke, das Problem war unser Rundenplan. Wir haben unsere letzte Runde eine Runde vor allen anderen gesetzt. Wenn du diese Runde herschenkst, und das bei so einem engen Feld, ist das gefährlich", erklärt Perez.

Tatsächlich versuchten es viele Piloten noch einmal in den letzten Sekunden von Q2. Perez nicht. Der Mexikaner setzte seine letzte Zeit schon 45 Sekunden vor Ablauf der Session. "Wir hatten Glück, dass wir durch Q2 gekommen sind."

Perez erklärt Mentalität: Morgen eine Chance, es besser zu machen

An Perez‘ Herangehensweise für das Rennen hätte jedoch auch ein Q2-Aus nichts verändert. "Morgen ist ein neuer Tag und eine neue Möglichkeit. Es wäre dasselbe, wenn ich in Q2 ausgeschieden wäre. Morgen wäre eine Chance, um es besser zu machen", so Perez.

"So sehe ich das. Morgen zählt es. Das hier ist ein Sport, manchmal läuft es für dich und manchmal musst du kämpfen, weil nichts für dich läuft."