Red Bull steht unter Druck. Die Formel-1-Konkurrenz hat aufgeholt. Souveräne Start-Ziel-Siege von Max Verstappen gehören der Vergangenheit an. Deswegen mussten Updates für den RB20 her. In Ungarn debütierte nun ein größeres Paket. Und bei Max Verstappen gibt es sogar noch eine weitere Besonderheit.
Ein neuer Frontflügel mit vier neuen Elementen, veränderte vordere untere Querlenker und die Verkleidung der hinteren Bremsen wurden allesamt verändert, um den Red Bull wieder schneller zu machen und den Fahrern wieder mehr Vertrauen zu geben. Pierre Wache, Technischer Direktor in Milton Keynes, konnte zwischen den Trainings am Freitag noch kein Urteil fällen, zeigte sich aber optimistisch: "Es wird mit Sicherheit ein langer Prozess werden, das Paket verstehen zu lernen. Da reicht nicht ein Training, um ein Fazit zu ziehen. Wir haben aber gelernt, dass es in die richtige Richtung geht. Da gab es keine schwarze Flagge, die uns das Paket signalisiert hat." Alle Updates in Ungarn erklären wir hier im Detail:
Verstappens Red Bull mit neuer Kühlung
Besonders interessant ist der Wagen von Max Verstappen. Er trägt nicht nur die zuvor genannten Teile, sondern auch ein komplett neues Kühlungskonzept an Seitenkästen und Bodywork. Die Wülste, die an den Halo anschlossen, sowie die Kühllöcher, die zwischen Airbox und Halo platziert waren, sind verschwunden. Stattdessen gibt es nun weiter zum Heck größere Kühlrippen zu sehen. Eigentlich sollte dieses Update erst nach der Sommerpause kommen, doch in der Fabrik wurden große Anstrengungen unternommen, es zumindest für ein Auto nach Ungarn zu bringen. "Da unsere Konkurrenten immer näher rücken, war es wichtig, dass wir das Update früher bringen konnten", war Wache erleichtert.

Besonders interessant wird es aber bei der Designation des Updates. Alle Updates müssen der FIA bekanntgegeben werden. In deren Liste steht die neue Kühlanordnung unter der Kategorie 'Streckenspezifisch'. Heißt das, dass im Umkehrschluss auf anderen Strecken wieder das alte Auto, wie es Sergio Perez fährt, auch bei Verstappen wieder zum Einsatz kommen könnte?
Wache gibt Preis: Red Bull denkt über Umrüstung je nach Strecke nach
Genau das wurde der technische Direktor gefragt, und die Antwort war für F1-Verhältnisse überraschend offen: "Das ist eine Möglichkeit, die wir in FP1 und FP2 ausloten. Es hängt davon ab, ob die Notwendigkeit zur Kühlung und die Streckencharakteristik uns dazu treiben, es zu wechseln. Dann werden wir es auch tun."
Spa in der kommenden Woche ist mit Highspeed und üblicherweise niedrigeren Temperaturen das komplette Gegenteil von Ungarn. Sehen wir dann schon wieder ein zurückrüsten? Das wollte der Franzose dann doch nicht verraten: "Bei allen angebauten Teilen versuchen wir das schnellste Auto herauszufiltern. Wir versuchen es, also heißt das nicht, dass wir es auch schaffen. Aber es könnte auf verschiedenen Strecken eine Möglichkeit sein. Wir wissen es aber noch nicht."
Was sich Max Verstappen vom Update erwartet, könnt ihr hier lesen:
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