Haas schaffte auf dem Formel-1-Fahrermarkt heute zum zweiten Mal in dieser F1-Saison Fakten. Das US-Team verkündete am Donnerstag vor dem Ungarn-GP, dass Kevin Magnussen im kommenden Jahr fix nicht für sie an den Start gehen wird. Teamchef Ayao Komatsu erklärte nun, was das Team zu dieser Entscheidung bewogen hatte.
Obwohl Komatsu betonte, dass der Unterschied zwischen Magnussen und Teamkollege Nico Hülkenberg in diesem Jahr geringer gewesen sei, als es die Punktetabelle in der Formel 1 wiedergibt, gab es einen Faktor, der seine beiden derzeitigen Fahrer stark voneinander unterscheidet. "Was ihm gefehlt hat, war die Konstanz", nannte Komatsu den Grund für das Magnussen-Aus.
Nicht konstant genug: Deshalb muss Magnussen bei Haas gehen
Vor allem in Kombination mit der Anwerbung des Ferrari-Nachwuchsstars Oliver Bearman sei aber eben jene Konstanz die wichtigste Forderung an den zweiten Haas-Pilot gewesen. "Er ist ein junger Fahrer, deshalb muss der andere Fahrer eine konstante Referenz geben, und wenn man sich Nico und Kevin anschaut, dann benötige ich jemanden, der näher an Nicos Konstanz ist", betonte Komatsu.
Auch die Konstanz im Laufe eines Formel-1-Wochenendes ließ Magnussen zu oft vermissen. "Was die Entscheidung schwierig gemacht hat, war, dass er manchmal an einem Wochenende gut in FP1 gestartet ist, dann aber im Qualifying oder im Sprint nicht geliefert hatte", führte der Haas-Teamboss weiter aus.

"Das ist nicht immer Kevins Schuld. Manchmal liegt es an den Rahmenbedingungen, manchmal an einem Fehler des Teams und so weiter. Deshalb war es keine einfache Entscheidung", relativierte Komatsu anschließend seine Kritik an den Leistungen seines Noch-Fahrers.
Kevin Magnussen: Teamplayer-Qualitäten reichen nicht
Vor allem auf eine Runde taten sich in den letzten eineinhalb Jahren allerdings regelmäßig Gräben zwischen den beiden Haas-Piloten auf. In der laufenden Saison schaffte es Magnussen beispielsweise noch kein einziges Mal bei einem regulären Qualifying ins Q3, während Hülkenberg mit sechs Q3-Teilnahmen dort beinahe Stammgast ist.
Was hingegen dafür gesprochen habe, Magnussen zu behalten, war seine Arbeit für das Team. "Kevin war extrem hilfreich. Das war ein anderer Faktor, den ich bei meiner Entscheidung berücksichtigte. Kevin war ein kompletter Teamplayer. Er wusste, wie er das Team ändern und verbessern möchte, und er war ein integraler Bestandteil davon. Deshalb war die Entscheidung nicht einfach", sagte der ehemalige Haas-Chefingenieur, der in der Winterpause das Amt als Teamboss von Günther Steiner übernommen hatte.
Wer erhält das Formel-1-Cockpit bei Haas? Entscheidung vor der Sommerpause
"Aber was wir benötigen ist ein Fahrer, der uns Woche für Woche das Limit des Autos zeigen kann und der das Auto entwickeln kann. Dafür brauche ich jemanden, der Erfahrung hat, gutes Feedback gibt und Konstanz zeigt. Deshalb haben wir die Entscheidung getroffen, eine Veränderung vorzunehmen", fasste Komatsu zusammen.
Wer der Formel-1-Fahrer sein soll, der laut Haas diese drei Komponenten besser liefern kann als Kevin Magnussen, wurde noch nicht kommuniziert. Allerdings scheint sich die Mannschaft schon auf einen Kandidaten festgelegt zu haben. "Ich bin mir einigermaßen sicher", gab sich Komatsu überzeugt, dass man den Nachfolger bereits auserkoren habe. Die Verkündung steht unmittelbar bevor: "Ich denke, dass wir eine Entscheidung vor dem Shutdown machen können."
Der Shutdown ist der Zeitraum in der Sommerpause, in dem die Formel-1-Fabriken stillstehen. Heißt also konkret: Die Fahrer-Entscheidung fällt noch vor der Sommerpause, die nach dem Belgien-GP in etwas mehr als einer Woche beginnt. Namen nannte Komatsu zwar keine, aber Esteban Ocon gilt als Favorit auf das Cockpit. Es kursieren bereits Meldungen, dass der Franzose schon bei Haas unterschrieben habe. Im Paddock wurde bereits über eine Bekanntgabe vor dem Budapest-Wochenende gemunkelt. Diese blieb aber aus.
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