Red Bull hat einen Konkurrenten - und er heißt McLaren. Der MCL38 der Papayas ist dem RB20 mindestens ebenbürtig. Nur an der Strategie mangelt es teils noch. Der Grund für den positiven Wandel des Formel-1-Teams seit Beginn der Saison 2023 ist laut McLaren-Racing CEO Zak Brown Teamchef Andrea Stella. Nach dem Abgang von Andreas Seidl übernahm der Italiener das Ruder - und die Papayas entwickelten sich zur Formel-1-Macht.

Brown gibt Antwort auf Schlüssel zu McLarens Aufstieg: Andrea Stella

Andrea Stella ist ein McLaren-Urgestein. Seit 2015 ist der Italiener in Woking tätig. Damals folgte er Fernando Alonso zu McLaren. Stella war Alonsos Renningenieur in Ferrari-Zeiten. Bei McLaren wurde er zum Leiter des Rennbetriebs, ehe er 2018 zum Performance-Direktor Aufstieg und 2019 zum Executive-Direktor. Im Dezember 2022 übernahm er den Posten des Teamchefs von Andreas Seidl. Der Ex-Teamchef wanderte zu Sauber ab, um dort das Audi-Projekt in Angriff zu nehmen.

Und trotz holprigem Start 2023, wandte sich die Performance bald zugunsten Stellas. Mit dem ersten Teil eines großen, dreiteiligen Update-Pakets in Österreich, schloss McLaren zu Mercedes und Ferrari auf. Mittlerweile sind die Papayas erster Red-Bull-Gegner.

"Es ist natürlich eine Teamleistung, aber Andrea ist derjenige, der die Änderungen geleitet hat", so Zak Brown. "Er hat einen unglaublichen Job gemacht. Natürlich designt er das Auto nicht, ich möchte also die anderen tausend Mitarbeiter nicht ausschließen. Aber seine Führungsstärke war die größte Änderung, die uns von da, wo wir Anfang 2023 waren, bis jetzt, stattgefunden hat", berichtet der CEO.

Brown: Stimmung an der Boxenmauer gleich, egal ob P1 oder P10

"Natürlich machen Rob Marshall und die anderen einen tollen Job, aber das tun sie unter Andreas Führung", macht Brown klar. Dennoch ist McLaren nicht fehlerfrei. Das bewiesen die letzten Rennen. In Großbritannien warf das Team gar zwei mögliche Siegchancen durch falsche Strategieentscheidungen weg. Sowohl mit Oscar Piastri, als auch Lando Norris. Doch diese Fehler räumte Stella nach dem Rennen auch prompt ein.

Crash zwischen Lando Norris (McLaren) und Max Verstappen (Red Bull)
Nicht nur das Team, sondern auch die Fahrer sorgten für Fehler, Foto: LAT Images

"Wenn ich an der Boxenmauer bin. Dann ist die Stimmung unter Andrea immer gleich. Du würdest nicht erahnen können, ob wir um Platz zehn oder den Sieg kämpfen. Das ist genau das, was du sehen möchtest", so Brown.

Den ersten großen Grundstein hat Stella damit gelegt. McLaren hat ein Auto, mit dem Rennsiege, wenn nicht sogar ein WM-Sieg möglich scheint. Die Stimmung an der Boxenmauer und im Team scheint ebenfalls zu passen. Nun müssen noch die Strategie und die Fahrer folgen. Dann könnte gewinnen möglicherweise "Business as usual", werden, wie Zak Brown die Stimmung an der Boxenmauer beschreibt.