Angesichts der zweigeteilten Motorenlage müssen wir bei den aktuellen Testfahrten in Jerez de la Frontera immer zwei Bestzeithalter unterscheiden: Einmal jenen mit den gedrosselten V10-Aggregaten, die das Verhalten eines V8 simulieren sollen, und einmal jenen mit den neuen V8-Aggregaten.

Am dritten Testtag gingen diese beiden Tagesbestzeiten an Pedro de la Rosa in einem V10-getriebenen McLaren Mercedes sowie an Nico Rosberg in einem V8-gepowerten Williams Cosworth.

Während der Spanier nach 77 absolvierten Runden knapp anderthalb Sekunden schneller als Nico Rosberg war, konnte sich der junge Deutsche immerhin mit zwei Zehnteln Vorsprung gegen den zweitbesten V8-Fahrer Jenson Button durchsetzen.

Der Grund für de la Rosas V10-Rückkehr nach zwei Testtagen mit einem V8-Triebwerk war schlicht und einfach ein Mangel an Achtzylindern. Ein neues Aggregat traf erst am Nachmittag in Jerez ein. Der zweite Silberpfeiltester Alexander Wurz fuhr den gesamten Tag mit dem Hybrid-V8 und erzielte damit die neuntbeste Zeit.

Abgesehen von seiner zweitschnellsten Zeit erlebte Nico Rosberg jedoch keinen allzu guten Testtag: Aufgrund von mechanischen Problemen konnte er nur 24 Runden drehen und verbrachte somit viel Zeit mit Warten in der Box. Zudem verursachte der Williams-Fahrer drei rote Flaggen. Einmal musste sein V8-Triebwerk gewechselt werden.

Hinter dem Top-Trio reihte sich Jarno Trulli im einzigen 2006er Auto auf dem 4. Platz der Zeitenliste ein. Gefolgt wurde der Italiener von Mark Webber sowie Toyota-Tester Ricardo Zonta, der im zweiten TF106 ebenfalls eine Testunterbrechung verursachte.

Für das BMW Sauber Team griff derweil wieder nur ein Fahrer ins Lenkrad: Jacques Villeneuve belegte nach 86 Umläufen auf der südspanischen Strecke Platz 7 und war damit ein Zehntel schneller als Tiago Monteiro. Nichtsdestotrotz hatte auch der Kanadier mit mechanischen Problemen und einem Hydraulikdefekt zu kämpfen.

Während für Ferrari und Red Bull nur noch Marc Gené und David Coulthard aktiv waren, fuhren für Midland die beiden erwarteten Stammfahrer Christijan Albers und Tiago Monteiro einen Motoren-Vergleichstest für die FIA. Am Ende kristallisierte sich Monteiro im V8 als der Schnellere heraus.

Am Samstag setzen Ferrari, MF1 Racing, McLaren, BMW-Sauber und Toyota die Testfahrten in Jerez fort. Am Sonntag werden dann nur die Bridgestone-Teams einen Regenreifentesttag einlegen. Ab Dienstag kehren dann auch die anderen Rennställe für die letzte Testwoche in diesem Jahr zurück. Dann werden auch Fernando Alonso und Michael Schumacher ins Geschehen eingreifen.