Heute Abend findet in Monaco die FIA-Gala samt Preisverleihung an alle FIA-Sieger des Jahres 2005 statt. Zuvor traf sich am gleichen Ort der FIA World Motor Sport Council.

Als Output dieses Meetings legten die WMSC-Mitglieder die "Hauptziele für das technische Reglement der Formel 1 ab dem Jahr 2008" fest. Diese sehen eine "drastische Kostenreduzierung" sowie eine "Veränderung der aerodynamischen Charakteristik" der Formel 1-Autos vor. Auf diese Weise sollen Überholmanöver vereinfacht und die Kurvengeschwindigkeiten gesenkt werden.

Während das erste Ziel die schon lange angekündigte Etablierung von langlebigen Komponenten sowie die Standardisierung etlicher Bauteile zur Folge hat, bezieht sich das zweite Ziel auf die Einführung des von FIA-Präsident Max Mosley vorgeschlagenen CDG-Wings. Dessen vorzeitige Einführung in der Saison 2007 war vor einer Woche noch von den 10 Technischen Direktoren abgelehnt worden.

Bis zum 19. Dezember möchte die FIA die folgenden Regeländerungen für die Formel 1 ab der Saison 2008 festlegen:

  • Eine Standard-ECU Elektronikeinheit
  • langlebige Motoren
  • langlebige Getriebe
  • einen Einheitsreifenhersteller
  • Beschränkungen für Aerodynamikveränderungen während der Saison
  • eine Drehzahlbegrenzung für die Motoren
  • und andere Maßnahmen.

Was bedeutet das?

Die Reaktionen auf diese Änderungen lassen sich schon heute absehen: Während der bereits absehbare Einheitsreifenhersteller Michelin wohl aus der Formel 1 vertreiben wird, dürften sich die Automobilhersteller mit einem weiteren Ausbau der Langlebigkeit diverser Komponenten sowie der Standard-ECU nur wenig anfreunden können.

Ebenso fragwürdig wie eine korrekte Überprüfung der Elektronik, ist jene bei der Weiterentwicklung der aerodynamischen Komponenten. Auch eine solche Einschränkung wird die Teams nicht gerade begeistern. Allerdings könnte dies tatsächlich eine enorme Kostenersparnis mit sich bringen.

Die Drehzahlbegrenzung der Motoren erscheint unterdessen wieder eine typische FIA-Regeländerung zu sein: Vor einem Jahr wurde die Haltbarkeit der V10-Motoren von einem Rennwochenende auf zwei erhöht. Für die nächste Saison werden diese langlebigen V10 nun gegen ebenso langlebige V8 eingetauscht. Gedrosselte V10 sollen allerdings weiterhin für die kleinen Teams erlaubt bleiben.

Genau diese Möglichkeit sahen viele Experten und Motorenfachleute aber schon vorher als die Ideallösung an: Wozu sündhaftteure V8-Motoren entwickeln, wenn man die V10 begrenzen könnte? Nun, da die V8 da sind, denkt die FIA über eine Drehzahlbegrenzung nach. Das hätte man auch ohne Achtzylinder und die damit verbundenen Kosten haben können...