Punkt acht Uhr (mitteleuropäischer Zeit), es leuchtete grün - damit startete der erste von drei Formel-1-Testtagen in Bahrain. Bei Haas machte sich Kevin Magnussen bereit. Er stieg als erster der beiden Haas-Piloten in den VF-24.

Eine wackelige Vormittags-Angelegenheit bei Haas

Lange verweilte der Däne allerdings nicht auf der Strecke: Das hinter dem rechten Vorderrad befestigte Aero-Rake wackelte. Nachdem man nachgeschraubt hatte, setzte Magnussen sein Testprogramm fort, bevor er wegen einem vermeintlichen Spritversorgungs-Problem wieder die Box aufsuchte. Eine gute Stunde später brachte Haas den Boliden wieder auf die Rennstrecke.

Wo liegt der Fokus bei Haas? "Wir haben uns auf Longruns konzentriert", erklärte Magnussen, nachdem er als erster Fahrer des Tages über 30 Runden in seinem neuen Boliden absolviert hatte. Das Verständnis des Reifenverschleißes und der Rennpace wurde von Haas vor dem Test zur allerhöchsten Priorität auserkoren. "Letztes Jahr war unser Problem die Reifenperformance im Rennen und daran haben wir heute Morgen gearbeitet. Das werden wir auch für den Rest des Tests so halten", sagte er Motorsport-Magazin.com.

Fortsetzung der Longruns am Nachmittag

Gesagt, getan - Nico Hülkenberg setzte am Nachmittag fort, was sein Teamkollege am Vormittag begonnen hatte: Longruns. 20 Runden konnte Hülkenberg mit dem neuen Haas-Boliden absolvieren, bevor es auch ihn an die Box zog. Nach einer Erklärungs- und Besprechungspause mit seinen Mechanikern, wurde das straffe Programm fortgeführt. "Wir hatten keine technischen Probleme, also haben wir alles im Griff. Das war ein guter Start", schlussfolgerte Nico Hülkenberg nach 82 Runden im VF-24.

Das US-amerikanische Team musste sich letztes Jahr viele Fragen stellen. Warum ist die Pace nicht haltbar? Was hat es mit der Reifenproblematik auf sich? Haas war auf der Suche nach Antworten.

Bringt die neue Saison endlich Klarheit? "Ich glaube nicht, dass wir Antworten haben. Wir haben Anhaltspunkte, mit denen müssen wir arbeiten. Wir haben dieses Auto aus den Anhaltspunkten des letzten Jahres entwickelt und hoffen, dass es die Probleme, die wir hatten, lösen wird", so Magnussen.

Alles für die Verbesserung der Rennperformance

Dass zusätzlich auch die Rennperformance verbessert werden musste, war kein Geheimnis. Im Qualifying konnte das Team 2023 abliefern, über eine ganze Renndistanz musste Haas aber der Realität ins Auge blicken. "Wenn es nur für das Qualifying Punkte gäbe, dann hätten wir ein viel besseres Jahr gehabt", blickt der Däne auf die letzte Formel-1-Saison zurück. "Es ist sehr frustrierend, wenn man in der Lage ist, eine gute Runde zu fahren, aber dann nicht in der Lage ist, das über einen Stint aufrechtzuerhalten. Ich hoffe wirklich, dass wir das in den Griff bekommen. Ich habe mich heute Morgen gut gefühlt, aber wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns."

Nico Hülkenberg teilte die Meinung seines Teamkollegen: "Es gibt viele Bereiche, in denen wir uns noch verbessern können und müssen, um wieder im Mittelfeld zu landen." Aber wie ist die Leistung im Vergleich zur Konkurrenz einzuordnen? "Wo wir leistungsmäßig stehen, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Aber vom Gefühl her war es besser, definitiv ein Schritt nach vorne. Wie groß der Schritt ist oder wo er uns hinführt, darüber kann ich im Moment nur spekulieren", gibt der Deutsche zu.

Auch Kevin Magnussen bleibt auf dem Boden der Tatsachen: "Wir träumen dieses Jahr nicht so viel. Wir wissen, was für ein Job noch vor uns liegt und sind uns der Situation bewusst, in der wir uns befinden. Wir sind da realistisch."