Lewis Hamilton und Charles Leclerc treffen 2025 bei Ferrari als Teamkollegen aufeinander. Damit bilden sie das wohl beste Fahrerduo im Feld. Der auserkorene Ferrari-Heilsbringer gegen den Rekordmeister, der auf der Mission nach seinem achten Titel noch einmal die Fronten gewechselt hat. Eine Paarung, die das Potenzial hat, eine der schlagkräftigsten in der Geschichte der Scuderia zu werden - falls das Auto das zulässt. Wir blicken zurück in die Geschichte auf die legendärsten Paarungen in Maranello.
Didier Pironi & Jacques Villeneuve (1981-1982)
Obwohl sie nur 19 Rennen als Teamkollegen miteinander bestritten, gelang es Didier Pironi und Gilles Villeneuve einen prägenden Eindruck als Ferrari-Duo zu hinterlassen. 1981 plagten sie sich noch mit dem schnellen aber unzuverlässigen 126C. Ein Jahr später wurde das Auto zuverlässiger. Der 126er war in diesem Jahr wohl der schnellste Bolide, er blieb aber unberechenbar. Weltmeister wurde damit keiner.
In Imola kam es zur Eskalation zwischen dem Duo. Pironi ignorierte eine Teamorder, attackierte und überholte Villeneuve auf den letzten Runden. Das führte zu einem Bruch zwischen dem Franzosen und dem Frankokanadier, die daraufhin kein Wort mehr miteinander wechselten.
Zwei Wochen später verunglückte Villeneuve in Zolder im Qualifying nach einer unglücklichen Kollision mit Jochen Maas tödlich. Pironi lag lange auf WM-Kurs. Er verunfallte jedoch im Training zum Deutschland-GP so schwer, dass er nie wieder in einem Formel-1-Auto Platz nehmen konnte. Den WM-Titel verpasste er schließlich um fünf Punkte.
Nigel Mansell & Alain Prost (1990)
Die Fahrerpaarung in Maranello vor der Formel-1-Saison 1990 war an Prestige kaum zu überbieten. Mit Nigel Mansell und Alain Prost hatte sich die Scuderia zwei der größten Stars des Sports geangelt. Doch so emotional wie acht Jahre früher ging es nicht zu - jedenfalls nicht teamintern. Die Emotionen waren dem Titelkampf zwischen Prost und McLaren-Pilot Ayrton Senna vorbehalten.
Mansell wurde wie schon im Vorjahr durch zahlreiche Defekte früh aus allen Titelträumen gerissen. Prosts Chance auf die Meisterschaft kollabierte erst mit brasilianischer Hilfe im Kiesbett von Suzuka. Glücklich wurden beide bei Ferrari nicht: Mansell verließ die Italiener zu Saisonende, Prost wurde nach Kritik am Team weniger als ein Jahr später vorzeitig rausgeworfen.
Michael Schumacher & Rubens Barrichello
Von teaminterner Brisanz war auch zwischen Michael Schumacher und Rubens Barrichello nicht viel zu spüren - ganz im Gegenteil. Doch auch wenn die Erfolgsbilanz klare Schlagseite in einer Richtung hat, sind die beiden nach wie vor das erfolgreichste und dienstlängste Ferrari-Duo. Barrichello füllte von 2000 bis 2005 die Rolle als zweiter Fahrer perfekt für das Team aus.
Schumacher eilte währenddessen von Erfolg zu Erfolg und sammelte in dieser Zeit fünf WM-Titel und 49 seiner 91 Grand-Prix-Erfolge. Barrichello konnte in seiner Ferrari-Laufbahn nur neunmal auf das oberste Treppchen steigen, ehe er durch seinen Landsmann Felipe Massa abgelöst wurde.
Felipe Massa & Kimi Räikkönen
Ferraris letzter WM-Titel liegt inzwischen schon über 15 Jahre zurück und eingefahren wurde er in der Konstrukteurs-WM von diesem Duo. Felipe Massa und Kimi Räikkönen sind auch aus anderen Gründen eine Paarung, die in der jüngeren Geschichte der Scuderia hervorsticht, denn beide kämpften - wenn auch in unterschiedlichen Jahren - um den WM-Titel.
Räikkönen gelang 2007 inmitten von Spygate und inmitten des McLaren-Krieges zwischen Lewis Hamilton und Fernando Alonso in einem denkwürdigen Finale der letzte Fahrer-Titel für die Roten. Felipe Massa flutschte eine Saison später in einem nicht minder spektakulären Finalrennen in der allerletzten Kurve die WM-Krone durch die Finger.
Sebastian Vettel & Kimi Räikkönen
An diese Dramen konnten Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen in ihrer gemeinsamen Zeit nicht anschließen. Vettel trat 2015 die Nachfolge von Fernando Alonso an und jagte seinem Kindheitstraum nach - einen WM-Titel mit Ferrari einzufahren. Doch obwohl er sich 2017 und 2018 lange im Titelkampf befand, scheiterten in beiden Jahren die WM-Ambitionen an Lewis Hamilton und Mercedes.
Kimi Räikkönen spielte in dieser Paarung vier Jahre lang nur die Barrichello-Rolle - allerdings weniger erfolgreich. Der Finne konnte mit der Scuderia 2018 in Austin den letzten Sieg seiner Karriere einfahren, es war jedoch auch sein einziger in seiner zweiten Ferrari-'Amtszeit'. Er musste im Folgejahr Platz für Charles Leclerc machen, der in der Folge mit Sebastian Vettel einen weiteren Ex-Weltmeister aus dem Weg räumte.
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