Der Wettergott wusste, wie man sich von einem der sympathischsten F1-Teams zu verabschieden hat: Trotz Temperaturen um die 5-12 Grad schien am heutigen Donnerstag die Sonne, als Testfahrer Chanoch Nissany und Ex-Teamboss Paul Stoddart zum letzten Mal den Cosworth-Motor eines Minardi PS05-Boliden aufheulen ließen.

Am späten Nachmittag ließ sich der Australier die Ehre nicht nehmen vor der versammelten Minardi-Mannschaft und einer kleinen Gruppe an hart gesottenen Fans auf den Tribünen die historischen letzten Kilometer eines Minardi-Boliden unter die Räder zu nehmen.

Neben den Ex-Piloten Marc Gené und Gianni Morbidelli wohnten auch Robert Doornbos und Patrick Friesacher diesem historischen Moment bei. Zuvor hatten Doornbos und Friesacher noch 40 VIP-Gäste in den Minardi-Zweisitzern um den Kurs chauffiert.

"Es war letztlich sehr viel emotionaler als ich es erwartet hatte", sagte Stoddart, der als letzter Fahrer in der 21-jährigen Teamgeschichte einen schwarz-weißen Boliden aus Faenza fahren durfte. "So viele Jahre hat Minardi so vielen Leuten so viel gegeben und es war sehr rührend in dieser Woche so viele positive Kommentare zu hören."

Nach dem heutigen Tage, schlägt der neue Besitzer aus Österreich ein neues Kapitel mit dem Namen "Scuderia Toro Rosso" auf. Aber Stoddart ist sich sicher: "In den Köpfen vieler Menschen wird es immer Minardi bleiben."