Am liebsten wäre Katherine Legge heute noch einmal in einen F1-Boliden gestiegen. Nachdem ihr Debüttag am Dienstag mit einem Mauerkuss endete, fuhr sie gestern 27 laut dem Minardi Team "konstant schnelle" Runden und blieb nur einige Tausendstel über der Zeit von Paralleltester Juan Caceres.

Doch obwohl die junge Britin schon jetzt ihrer nächsten Gelegenheit einen F1-Boliden zu testen entgegenfiebert, bleibt sie realistisch: "Ich bin noch nicht bereit für die F1." Allerdings ist es nicht die physische Verfassung die ihr noch fehlt. "Mir fehlt noch jede Menge Erfahrung", so die 25-Jährige. "Schließlich war die vergangene Saison meine erste echte Saison."

In dieser konnte sie in der Toyota Formel Atlantic im Rahmen der Champ Car World Series drei Siege und den dritten Gesamtrang herausfahren. Entsprechend gab es bei ihrem Test keine konditionellen Probleme. "Am wichtigsten ist es schnell zu denken", sagt sie. "Die Muskeln zählen nur bis zu einem gewissen Punkt. Es ist nicht wahr, dass es für eine Frau anstrengender ist ein F1-Auto zu fahren. Ich hatte das auch geglaubt und habe deshalb in den letzten Monaten vier Stunden täglich trainiert. Aber was wirklich zählt ist dein Kopf."

Und in diesem wird sie ihren ersten F1-Test für das Minardi Team immer in Erinnerung behalten. "Sollte ich wirklich eines Tages eine F1-Pilotin werden, dann werde ich mich immer an diesen Tag und diese Leute erinnern." Minardi wird nach seinem letzten F1-Test aber nicht nur in der Erinnerung von Katherine Legge unsterblich bleiben.