Der Formel-1-Einstieg von Audi im Jahr 2026 ist weiterhin unklar. Erste Gerüchte über einen Rückzug der Marke mit den vier Ringen tauchten bereits Ende Juni 2023 auf, als der Audi-Aufsichtsrat den bisherigen Vorstandsvorsitzenden Markus Duesmann beurlaubte, der als eine der treibenden Kräfte hinter dem Engagement in der Königsklasse des Motorsports galt. Nun soll der Einstieg noch einmal vor allem aus finanzieller Sicht auf Herz und Nieren geprüft werden.

Bravi beschwichtigt: Formel-1-Einstieg kein Alleingang

Audi besitzt seit etwas weniger als einem Jahr bereits 25 Prozent der Unternehmensanteile der Sauber-Gruppe. Das Team, das in der abgelaufenen Saison noch in Kooperation mit Alfa Romeo an den Start ging, soll in zwei Jahren zum Audi-Werksteam werden - so zumindest der Plan. Der derzeitige Team-Repräsentant, Alessandro Alunni Bravi zeigte sich angesprochen auf die ungewisse Zukunft des Sauber-Teams weiterhin zuversichtlich. Der Formel-1-Einstieg von Audi sei immerhin kein Duesmann-Alleingang gewesen.

"Das Engagement von Audi war von Anfang an sehr stark", versicherte der Italiener. "Das Projekt wurde vom Audi-Vorstand genehmigt, vom Audi-Aufsichtsrat bestätigt und dann vom VW-Aufsichtsrat bestätigt. Es ist also ein Engagement auf allen Ebenen des Audi/VW-Konzerns."

Bravi fügte hinzu: "Der Wechsel des CEO ändert nichts an diesem Ansatz, denn es war keine Entscheidung einer einzelnen Person oder des Vorstands, sondern eine Entscheidung des Konzerns."

Laut dem studierten Juristen ist das Engagement von Audi weiterhin hoch, trotz des Schwebezustandes, in dem sich der Autobauer aus Ingolstadt derzeit befindet. "Zwischen Abu Dhabi und Las Vegas war ich in Ingolstadt. Ich habe Leute gesehen, die voll engagiert sind und wirklich hart arbeiten. Wir wissen, dass die Herausforderung groß ist, aber sie sind mit vollem Einsatz dabei", versicherte Bravi.

Alfa Romeo verlässt die F1: Wie wird Sauber bis 2026 heißen?

Nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi sagten sich Alfa Romeo und das Sauber-Formel-1-Team nach vier Jahren der Zusammenarbeit Lebewohl. Seit 2019 verband das Team aus Hinwil mit der italienischen Automarke eine sogenannte 'kommerzielle Partnerschaft', also eine reine Marketing-Kooperation, die sich hauptsächlich im Teamnamen widerspiegelte. Aktuell steht Sauber ohne einen Teamnamen für die nächsten beiden Jahre da. Könnte Audi also den vakanten Platz füllen und bereits 2024 zumindest als Namenspartner von Sauber auftreten?

"Nein, Audi wird 2026 einsteigen", stellt Alunni Bravi klar. "Kommerziell gesehen ist es wichtig, 2026 einen großen Knall zu haben, um das Audi-Engagement mit dem Team nicht zu verwässern. Wir werden als Sauber weitermachen, basierend auf dem Erbe der Gruppe."

Wie der Teamname von Sauber bis zur Übernahme von Audi lauten wird, wollte der Team-Repräsentant allerdings nicht verraten. "Die FIA wird die Nennliste um den 10. Dezember herum veröffentlichen, und wir werden auch erst dann kommunizieren, wie der Name lauten wird und wer die Titelpartner sein werden, nicht davor", so Bravi, der von 2024 und 2025 als Übergangsjahre bis zur Audi-Übernahme nichts wissen wollte. "Die beiden Jahre sind Teil eines langfristigen Projekts, die das Team auf das nächste Level bringen müssen."