Mitten in der Vorbereitungsphase für den Formel-1-Einstieg gibt es bei Audi einen großen Umbruch an der Spitze. Am Donnerstag vor dem Österreich-GP gab der Hersteller in einer Presseaussendung bekannt, dass der Aufsichtsrat den Abschied des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Markus Duesmann beschlossen hat.

Duesmann, der als großer Unterstützer des Formel-1-Einstiegs gilt, räumt zum 1. September seinen Posten. Seit Monaten wurde in Branchenmedien schon über sein Ende spekuliert. Eine interne Revolte soll gegen ihn angelaufen sein.

Das "Manager Magazin" berichtete erst vor wenigen Tagen von einem internen Putsch, angeführt von Audi-Veteranen. Es ging um Unzufriedenheit bei der Entwicklung des Geschäfts, und auch bei Entwicklungsprojekten. Unter dem neuen VW-Chef Oliver Blume haben vielerorts Porsche-Leute die Führung im Mutterkonzern übernommen.

Ex-Porsche-Mann übernimmt das Ruder bei Audi: F1-Folgen?

Duesmanns Nachfolger wird Gernot Döllner. Er ist zwar seit 1993 im VW-Konzern tätig, aber vor allem bei der Konzernschwester Porsche in leitenden Funktionen. In der Produkt- und Konzeptentwicklung, sowie als Verantwortlicher für die Panamera-Baureihe. Seit 2021 leitete er die Produkt- und Konzernstrategie sowie das Generalsekretariat bei Volkswagen.

Gerüchte über die Lage des Formel-1-Projektes im Konzern gibt es - parallel zu den Duesmann-Gerüchten - in der Szene schon seit Monaten. Bis hin zur Idee, dass Porsche nun möglicherweise doch noch übernehmen könnte. Eigentlich hatten beide Marken für 2026 beabsichtigt einzusteigen, doch Porsche fand kein Partnerteam und zog sich in die Beobachterrolle zurück.

Mit Duesmann ist nun ein F1-freundlicher CEO weg. Mit Audis Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann hat das Projekt zumindest aktuell in der Konzernführung aber noch einen prominenten Unterstützer.

In Audis Formel-1-Hauptquartier in Neuburg an der Donau ist von einem bevorstehenden Umbruch noch nichts zu spüren. Das Projekt liegt im Zeitplan. Man verpflichtete erst am Montag den ersten Simulatorfahrer, modernisiert gerade die letzten Prüfstände und will noch 2023 eine vollständige Power Unit starten.